Buer. Im St.-Marien-Hospital Buer (MHB) dürften sich königsblaue Mütter jetzt besonders wohl fühlen: in der Schalke-Suite. Die Suite fülle eine Lücke - schließlich könne man in der Arena bereits heiraten und sein Kind taufen lassen.

Klaas-Jan, Raul oder doch besser Jefferson? Dass manche werdende Eltern den Vornamen ihres Babys danach aussuchen, wer aus dem Schalke-Kader die meisten Tore erzielt hat, ist mehr als ein Gerücht. Schnuller mit S 04-Logo, blau-weißer Strampler - für echte Fans gehört das zur Grundausstattung des Nachwuchses. Im St.-Marien-Hospital Buer (MHB) dürften sie sich jetzt, Wehen und Baby-Blues hin oder her, besonders wohl fühlen: in der Schalke-Suite.

Auf rund 60 qm hat die Klinik-Leitung in dem ehemaligen Neugeborenen-Zimmer der Geburtshilfe-Abteilung im Erdgeschoss eine Wohlfühl-Oase für frischgebackene Eltern eingerichtet, deren Ausstattung und Atmosphäre eher an ein Vier-Sterne-Hotel denn an ein Krankenhaus denken lässt. Nur die zwei dicht nebeneinander stehenden Patientenbetten erinnern noch daran, dass hier ab und an Ärzte und Krankenschwestern statt Zimmermädchen und Kellner an die Tür klopfen.

Dass zwei Betten im Raum stehen, ist freilich dem Charakter als Familienzimmer geschuldet: Viele junge Väter wollen keinen Moment in den ersten Lebenstagen des Babys verpassen - und weisen sich gleich mit ein, wenn bei der Frau die Wehen einsetzen.

Dezente, warme Erd- und Weißtöne

Schalke 04-Geburtshilfe

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Im Bild Verwaltungsdirektor Bernd Ebbers (sitzend), stellv. OP-Leiter Patrik Haack und Dr. Adalbert Waida (von links).
Im Bild Verwaltungsdirektor Bernd Ebbers (sitzend), stellv. OP-Leiter Patrik Haack und Dr. Adalbert Waida (von links). © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
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Im Bild der stellvertretende OP-Leiter Patrik Haack.
Im Bild der stellvertretende OP-Leiter Patrik Haack. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
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Im Bild Dr. Adalbert Waida.
Im Bild Dr. Adalbert Waida. © WAZ FotoPool | WAZ FotoPool
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In der zwei geteilten Schalke-Suite mit großzügigem Bad dürfte sich der Lager-Koller durchaus in Grenzen halten, bietet sie doch neben dem Schlafbereich auch trendige Ledersessel mit Couchtisch und eine Essecke mit Lederstühlen rund um den mattweiß lackierten Tisch. Blau und weiß gestaltet sind die Möbel - nicht! Es herrschen dezente, warme Erd- und Weißtöne vor. Kein Wunder, hatte Verwaltungsdirektor Bernd Ebbers doch die Losung ausgegeben: „Ich will eher ein edles Hotelzimmer, auf keinen Fall einen Party-Keller!“

So sind denn auch die Schalke-Devotionalien eher zurückhaltend eingesetzt: Hier ein Bild mit einer Spielszene an der Wand, dort eine Quietsche-Ente im Bad, wo das Schalke-Logo in den Wandspiegel gefräst ist. Dass der hellgraue Duschvorhang mit lauter S04-Logos bedruckt ist, versteht sich in einer Schalke-Suite wohl von selbst. Und dass in der Sitzecke des Wohnbereichs ein Fernseher mit Flachbildschirm an der Wand hängt, erst recht - wie sollten die jungen Eltern sonst die (erhoffte) königsblaue Tormaschinerie bestaunen?

Und das Bier für den Schalker Sieg, es kommt auch auf die richtige Kühltemperatur: Die kleine Küchenzeile ist nicht nur mit Kaffeepad-Maschine und Wasserkocher, sondern auch mit einem Kühlschrank ausgestattet.

Die Idee für das Projekt hatte der stellvertretende Operationsleiter Patrik Haack. „Paare können in der Arena heiraten und ihre Kinder taufen lassen. Dazwischen fehlte doch etwas...“, sagt er schmunzelnd. Verwaltungsdirektor Ebbers hofft nun, „mit dieser 45 000-Euro-Investition Patienten mit besonderen Ansprüchen entgegenzukommen, denen die normale Ausstattung von Einzelzimmern nicht reicht“.