Gelsenkirchen.
Mission Possible: Die „Stiftung Musiktheater im Revier“ hat ihr Stiftungskapital in den vergangenen drei Jahren kräftig erhöht. Und kann von den Zinsen Kulturprojekte für Kinder anstoßen, denn allein 2012 werden rund 35 000 Euro an Zinsen ausgeschüttet.
Zur Erinnerung: Mit rund 900 000 Euro Stiftungskapital ging die „Stiftung Musiktheater im Revier“ im Jahr 2008 an den Start. Inzwischen ist das Kapital auf 1,45 Mio. Euro angewachsen, im laufenden Jahr werden weitere Zustiftungen erwartet. Das Benefizkonzert der Neuen Philharmonie Westfalen mit der „9. Sinfonie“ von Ludwig van Beethoven im MiR am Montag brachte 12 000 Euro Erlös aus den Eintrittsgeldern und 5000 € zusätzliche Spenden ein – die die Stiftung direkt in neue Projekte fließen lassen möchte.
Sparkasse sagt 50.000 Euro zu
Anders verhält sich das mit den 50 000 Euro, die am Donnerstag von der Sparkasse Gelsenkirchen zugesagt wurden. Sie sollen das Stiftungskapital langfristig anreichern. Und das soll dann wiederum mehr Zinsen abwerfen, damit auch künftig Projekte rund ums MiR finanziert werden können. „Das Musiktheater ist das kulturelle Aushängeschild dieser Stadt, und uns gefällt besonders, dass die MiR-Stiftung mit ausgewählten Projekten bei jungen Menschen das Interesse an Kultur wecken möchte“, erklärte der Sparkassenvorstandsvorsitzende Bernhard Lukas.
MiR-Intendant Michael Schulz unterstrich: „Wir sind sehr froh darüber, dass von den Projekten der Stiftung vor allem junge Leute, die zumeist aus bildungsfernen Schichten stammen, profitieren. Und dass die Spenden nicht für einmalige Highlights wie opulente Bühnenbilder oder die Einladung berühmter Opernstars verwendet werden.“
Auch bei einer eventuellen Kürzung des MiR-Etats, die für 2013 diskutiert wird (Michael Schulz dazu: „Die Stadt hat angefragt, ob wir auf eine Million in unserem Etat verzichten könnten, das prüfen wir gerade – und die Verhandlungen laufen. Aber entschieden ist das noch nicht.“) käme ein Antasten des Stiftungskapitals nicht in Frage.
"Keine Lückenbüßer"
„Wir haben schon bei der Gründung der Stiftung klar gestellt, dass wir nicht als Lückenbüßer bei Etatlöchern in Frage kommen. Die Stiftung ist nicht darauf ausgerichtet“, betonte Dr. Klaus Bussfeld als Vorstandsvorsitzender der Stiftung, und zeigte die neue Broschüre, in der ein Überblick über die Stiftungsarbeit verzeichnet ist.
So sollen künftig noch mehr Kindertagesstätten Besuch von einer Theaterpädagogin und Darstellern bekommen, um früh mit Kultur in Kontakt zu kommen. Auch das 2011 sehr erfolgreich umgesetzte Opernprojekt „Mission: Possible“, bei dem Kinder selbst eine Oper schreiben, soll es 2012 wieder geben. „Und wir möchten auch in Zukunft Kulturbotschafter in die Grundschulen der Stadt schicken. Das sind Theaterbesucher, die den Schülern erzählen, was sie im Musiktheater erlebt haben. Damit die Neugierde geweckt wird“, sagt Michael Schulz.
Info: Die MiR-Stiftung ist hervorgegangen aus der Gelsenkirchen-Stiftung, die 2008 aufgespalten wurde in die MiR- und Bürgerstiftung für Sport/Soziales und die rund 1 Mio Euro Startkapital einbrachte. Wer zustiften oder spenden möchte zu Gunsten der Stiftungsprojekte, kann sich auf www.mir-stiftung.de im Internet oder unter 40 97 190 informieren.