Gelsenkirchen. . Ein Benefizkonzert voller Stimmgewalt stand Montag auf dem Kulturfahrplan der neuen Philharmonie Westfalen. Vier Chöre sangen bei „MiR goes Beethoven“ zusammen mit Solisten, der Erlös fließt an die Stiftung Musiktheater.

Ganz viel finanziellen Rückenwind für neue Projekte braucht die 2008 gegründete Stiftung Musiktheater im Revier, die vor allem bildungsferne Kinder und Jugendliche an Kultur heranführen will.

Und einen kräftigen Windstoß bekam sie am Montagabend beim Benefizkonzert der Neuen Philharmonie Westfalen und der MiR-Chöre, das unter dem Motto „MiR goes Beethoven“ stand. „Dieser Konzertabend mit der 9. Sinfonie von Beethoven geht auf eine Initiative der Neuen Philharmonie Westfalen und ihres Intendanten Stephan Popp zurück, und wir steuern unsere Chöre und Solisten des Musiktheaters im Revier bei“, erklärte MiR-Intendant Michael Schulz bei seiner Begrüßung, die er mit Oberbürgermeister Frank Baranowski und Dr. Klaus Bussfeld, dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, gestaltete.

Orchester und Sänger präsentierten sich an diesem Abend von der besten Seite. Und Chordirektor Christian Jeub hatte nicht nur Chor und Extrachor des Musiktheaters mitgebracht, sondern auch den Gürzenich-Chor aus Köln (den er seit 2011 zusätzlich leitet) und den Städtischen Chor Recklinghausen.

Kunstvoller Spannungsbogen

Bei so viel Stimmgewalt hatten die Gesangssolisten Petra Schmidt (Sopran), Gudrun Pelker (Alt), Christian Elsner (Tenor) und Dong-Won Seo (Bass) nur noch ganz knapp Platz am Bühnenrand, in direkter Nähe zum Publikum. Doch zum Einsatz kamen die Sänger ohnehin erst im grandiosen Schluss-Satz mit Ludwig van Beethovens Version der „Ode an die Freude“.

Zuvor errichtete Generalmusikdirektor Heiko Mathias Förster mit der Neuen Philharmonie Westfalen kunstvoll in den ersten drei Sätzen den Spannungsbogen der Sinfonie, auch wenn dabei die Akustik im Großen Haus des Musiktheaters nicht so recht mitspielen wollte. Dynamische Feinheiten gingen da schon einmal unter. Das klangvolle Gesamtkunstwerk konnte dies nicht schmälern: Orchester, Chöre und Solisten versprühten an diesem Abend wirklich viele „Götterfunken“ für den guten Zweck.