Gelsenkirchen. Zehn Nationen vereint der Weihnachtscircus unter einem Zeltdach im Revierpark Nienhausen. Mit dabei: zwei Artistengruppen aus Kuba.
Bunte, offenherzige Kostüme, viel Haut, lockere Ausstrahlung: für karibisches Flair im Weihnachtscircus sind die Kubaner zuständig. Dass sie dazu noch artistisch das Angebot bereichern – umso besser.
The Flying Habanas sind erst seit einem Jahr zusammen und auf dem besten Weg, eine herausragende Trapezgruppe zu werden. Als witzig-quirlige Artistikshow inszeniert die elfköpfige Amanry-Formation ihre akrobatischen Auftritte, angeführt von Montoto und Jolanda. Die beiden sind ein Paar und haben im November Nachwuchs bekommen: Melanie, das jüngste Mitglied der großen Zirkusfamilie.
Organisatorische Hürden
Seit drei Jahren sind die Kubaner mit dem Circus Probst auch in der Saison unterwegs. Die Kontakte zu Artisten von der Castro-Insel hat Brigitte Probst angebahnt. 2009 war sie zum Zirkusfestival in Havanna eingeladen. Ein Besuch, der langfristig Früchte trägt, auch wenn organisatorische Hürden Engagements nicht gerade einfach machen.
Die Flieger aus der Karibik sind das erste Mal in Europa. Nach Gastspielen in England und Frankreich arbeiten sie im Revierpark erstmals in einem Zirkuszelt. Der 26 Jahre alte Fänger ist der Chef der Truppe, der Star unter den Fliegern ist allerdings 22, heißt Irbin, und pflegt kleine Sambaeinlagen hoch unterm Zeltdach, wenn der „dreifache Todessalto“ gelungen ist. Im Weihnachtscircus konnte er häufig tanzen...
Rasse und Klasse
"Da ist immer Stimmung."
Pure Lebensfreude zeichnet die Kubaner auch im Alltag aus. Und ihre Lebensuhren ticken etwas anders. „Da ist immer Stimmung. Wenn andere schlafen gehen, fangen die an zu kochen. Manchmal hört man Lärm und denkt, oh Gott, die streiten sich, dabei sind sie einfach nur fröhlich.“