Gelsenkirchen. Nach den Todesschüssen auf einen Syrer in Niedersachsen durchsuchte die Polizei Dienstag eine Wohnung an der Küppersbuschstraße nach Waffen und Tathinweisen. Ein Ableger der weitverzweigten Großfamilie lebt in Gelsenkirchen.
Ein größeres Polizeiaufgebot durchsuchte Dienstag von 12.30 bis 14.30 Uhr eine Wohnung in Gelsenkirchen: Ermittler suchten nach Spuren zu einem Mordfall in Sarstedt bei Hannover. Dort wurde ein 35 Jahre alter Mann am Neujahrstag in seinem Auto mit zehn Schüssen getötet. Der kurdischstämmige Syrer stand gegen 23.15 Uhr an einer roten Ampel, als sich zwei Täter näherten und das Feuer eröffneten. Eine Mordkommission ermittelt, gefahndet wird nach zwei Personen.
Auf Anordnung des Amtsgerichts Hildesheim wurden drei Wohnungen und ein Kiosk in Hildesheim durchsucht. Tätern und Tatwaffen spürten die Fahnder auch in Gelsenkirchen nach. „Hinweise zur Tatbeteiligung haben sich bislang nicht ergeben“, so der Hildesheimer Oberstaatsanwalt Bernd Seemann.
In der Vergangenheit war das 35-jährige Opfer mehrfach illegal nach Deutschland eingereist. Hier ging der Mann keiner Beschäftigung nach. „Es hat wohl familiäre Verwicklungen mit der Großfamilie gegeben, die auch einen Ableger in Gelsenkirchen hat“, sagt Seemann. Bei der Durchsuchung an der Küppersbuschstraße wurde ein Krankenwagen angefordert. Seemann: „Vor Aufregung hat ein Bewohner hyperventiliert. Ihm ist schlecht geworden.“