Gelsenkirchen. Sie pöbeln ihr Publikum an, veralberten in der Kaue die Querschlaeger und die Polizei löste ein Konzert auf. „Wir sind Musik-Terroristen“, sagen die Muddy Echoes beim Frühstück im Bett über sich selbst.
Sind die Muddy Echoes wirklich so durchgeknallt, wie sie tun? Oder ist das alles nur Show? Schwer zu sagen. Wahrscheinlicher ist aber die erste Variante. Und als ob das Band-Frühstück auf dem Bett noch nicht verrückt genug ist, lacht der Joker von der Wand. Die schrille Nemesis von Comic-Held Batman grinst psychopathisch als übergroße Zeichnung von der Wand im Wohn- und Schlafzimmer von Sänger und Synthie-Bediener Lars Matura (21).
Die Muddy Echoes in ihrer jetzigen Konstellation gibt es seit Juni 2011. Lars hat die Band gemeinsam mit Stefan Gonska (21, Bass) im Jahr 2005 gegründet. „Es gab früher immer Kompromisse. Mit den anderen Band-Mitgliedern, mit den Songs“, sagt Lars. Immer habe man darauf geachtet, wie die Musik beim Publikum ankommt.
„Heute ist uns eigentlich egal, wie das Publikum reagiert.“ Und die Leute, die zu ihren Konzerten kommen – die Echoes spielen alle drei bis vier Wochen („Wir nehmen alles, was kommt.“) – werden hin und wieder als „Penner“ angesprochen.
Pöbeleien gegen andere Bands
Durch Provokation wolle man Aufmerksamkeit beim Publikum erregen. „Es passiert natürlich auch, dass Leute dann gehen“, sagt Julian Reggeling (23, Gitarre). Auch bei der renommierten Band „Die Querschlaeger“ machten sie sich keine Freunde, als sie sie beim Festival „Hinterm Tellerrand geht’s weiter“ Ende Oktober in der Kaue auf der Bühne veralberten.
Einen polizeilichen Platzverweis handelten sich die Muddy Echoes vor kurzem in Buer ein, als sie ein vom Veranstalter abgesagtes Konzert vor dessen Tür verlegten. Das Video von der Aktion haben sie auf Youtube gepostet. Lars: „Wir sind Musik-Terroristen.“
Consol4 Festival
Ach, Musik machen die Echoes auch. 2009 erschien die „Mad Man“-EP, im August 2011 folgte das Acht-Song-Mini-Album „Unknown Observer“.
