Gelsenkirchen. .

Die hohe Feinstaubbelastung auf der Kurt-Schumacher-Straße in Schalke ist für Dr. Gerd Osadnik, Leiter des städtischen Referates Umwelt, keine große Überraschung. „Schon im Jahr 2007, als die Station erstmals dort aufgebaut war, hatten wir Überschreitungen des Höchstwertes an über 80 Tagen“, sagte er im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz.

Die Richtwerteüberall einhalten

In der vergangenen Woche erreichten die Werte auch angesichts der inversiven Wetterlage (oben warm, unten kalt) in der Spitze über 140 Mikrogramm (50 Mikrogramm sind erlaubt); außerdem gab es bereits 45 Überschreitungen der Tageshöchstwerte (35 pro Jahr sind erlaubt). Die hohen Belastungswerte kommen nicht zuletzt auch durch die Wahl des Standortes zustande, den das für die Messungen zuständige Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (Lanuv) vornimmt.

Die Lage an der Kurt-Schumacher-Straße, so Osadnik, „begünstige“ hohe Werte durch die Blockbebauung, durch den starken Verkehr, durch die Senke hinter der Berliner Brücke und die Ansiedlung von gewerblichen Betrieben im Umkreis. „Und trotzdem muss auch dort der Richtwert eingehalten werden“, antwortete Dr. Thomas Bernhard, stellvertretender Leiter des Umwelt-Referates, auf die Frage von Klaus Rassmann (sachkundiger Bürger der CDU im Ausschuss), ob man nicht einen anderen Standort wählen könne.

Messstation im Trinenkamp in Bismarck

Sehr nachdenklich stimmte die Politik zudem, dass es an der Messstation im Trinenkamp in Bismarck ebenfalls schon zu 30 Überschreitungen der Höchstwerte gekommen sei, wie Osadnik mitteilte. Diese Station misst vergleichsweise eher eine Hintergrundbelastung, steht also nicht an einer solch exponierten Stelle wie die an der Kurt-Schumacher-Straße.

Umso mehr Gewicht gewinnt aus Sicht von Politik und Verwaltung die Studie, mit der in Kürze ein externer Gutachter beginnen und die zur Lösungsfindung für Gelsenkirchen beitragen soll. Osadnik unterstrich den nachhaltigen Charakter: „Wir versprechen uns Ansätze für städtebauliche Anregungen und für den Luftaustausch in der Stadt.“

Maßnahmenkatalog aus einer Hand konzipiert

Für Michael Maaßen (SPD) ist es besonders wichtig, dass am Ende „ein Maßnahmenkatalog aus einer Hand konzipiert werden kann“. Silke Ossowski (SPD) stellte den gesundheitlichen Schutzaspekt für die Menschen in den Vordergrund. Auf die Frage an die Verwaltung, was man am Ende mit dem Gutachten machen könne, erhielt sie indes keine Antwort.

Eine Anregung gab Christoph Klug (FDP), der wissen möchte, wie sich der Feinstaub zusammensetzt und darin von allen Fraktionen unterstützt wurde. Gerd Osadnik kündigte eine Analyse an, auch um für die Verwaltung selbst in Erfahrung zu bringen, wer die Belastung an der Kurt-Schumacher-Straße verursacht.