Gelsenkirchen..
Er ist im japanischen Kobe geboren worden, sie kommt aus dem Schwarzwald. Sie lebt und arbeitet mittlerweile in Höhr-Grenzhausen. Ihn zog es über Frankreich und Österreich ins südbadische Breisach.
Beide verbindet künstlerisch der Werkstoff Keramik und ihre Vorliebe für eine reduzierte Farb- und Formensprache. In Buer sind Aisaku Suzuki, Jahrgang 1932, und die 1957 geborene Kyra Spieker jetzt in der Galerie Idelmann vereint. Titel der Ausstellung: „annähernd“. Die Werkschau wird am heutigen Samstag um 17 Uhr an der Cranger Straße 36 eröffnet. Einführen wird die Galeriechefin Jutta Idelmann.
Als „magisch zum Stillstand gebrachte Bewegungen“ beschrieb Andreas Platthaus einmal die Plastiken Suzukis. Auf dem Feld der traditionellen Gefäßkeramik zur Meisterschaft gereift, schlug der Japaner einen neuen künstlerischen Weg ein: „Es ist der Reiz der Oberfläche, der den Betrachter der Plastiken als erstes in seinen Bann zieht.
Keramiken in weiß und dunkelblau
Aisaku Suzuki hat seine Keramiken mit Glasuren in reinweiß und dunkelblau versehen, die Stille und Lebendigkeit in sich vereinen“, so Idelmann. Asymmetrien, sanft geschwungene und gebrochene Oberflächen erinnern in ihrer Abstraktion an Tropfen, Fische oder Vögel.
Im Kontrast zu den Assoziationen stehen die neutralen Titel: „Lange weiße Plastik“ oder „T-Form“ heißen die Werke. Suzuki liebt es knapp und sachlich und übt sich in asiatischer Zurückhaltung: „Wenn man zu viel sagt, zerstört man nicht nur die Gestaltung, sondern auch die dazugehörigen Gedanken und Gefühle.“
Atelier seit 1984
Seit 1984 betreibt Kyra Spieker ihr Atelier. In Mainz hat sie studiert und gelehrt. Mit neuen Papierarbeiten ist die Bildhauerin und Keramikerin in Buer vertreten. Grau und weiß sind die bestimmenden Töne. Im Zusammenspiel von Licht und Schatten entfalten in Wellenform geschnittene Bahnen aus Transparentpapier und Karton ihre Wirkung. Ordnung und Variabilität, Naturassoziationen – all das lässt sich mit den Collagen verbinden, die angeregt durch extreme Licht und Wetter-Eindrücke nach einem Arbeitsaufenthalt in Lappland entstanden.
„annähernd“ endet am 23. Oktober. 595905