Zwei Männer, eine Frau und an die 30 Vierbeiner: Im Hundezentrum Canidos in Heßler ist quirliges Leben an der Tagesordnung.
Vom betagten West Highlander über den kräftigen Labrador und den rassigen Rhodesian Ridgeback bis zum friedfertigen Schäferhund-Mischling und den hauseigenen Riesen, zwei irische Wolfshunde, tollen täglich unbeschwerte Hunde aller Größenordnungen und Rassen über die große Freilauffläche des Hundezentrums Canidos in Heßler. Martin Rütter lässt grüßen: Ein Ort für alle Felle.
Am 1. Juli dieses Jahres wurde aus der einstigen Hundetagesstätte „Villa Hunterbunt“ das Hundezentrum Canidos. Tagespflege, Pension, Hundeschule, tierpsychologische Behandlung und Beratung sowie – demnächst – Seminare und Vorträge: Das kompakte Angebot von Tierpfleger und -betreuer Andreas Grunenberg (48), dem gelernten Handwerker, und seinem Kollegen, dem Tierpsychologen Ralph Brandt (40), ist gleichzeitig die Erfüllung eines großen Traums der beiden Hundeliebhaber. Ein Zentrum rund um den vierbeinigen Freund des Menschen – und zwar ausdrücklich in Gruppenhaltung. Zwinger sind tabu. Der einzige Trennungsgrund für Pensionshunde: Futter fassen. Ansonsten toben der Urlaubshund, dessen Besitzer auf Reisen sind, mit dem Tagesstätten-Bello und den Hunden des Canidos-Teams. Zu dem gehört auch Bianca Endermann, Tierpflegerin mit medizinischem Grundwissen und zurzeit so etwas wie Hunde-Hebamme auf Abruf.
„Wir stehen für Professionalität und Seriosität“, sagt Andreas Grunenberg. Was sich auch auf die Zusammenarbeit mit Tierschutzorganisationen und -heimen bezieht. Bestes Beispiel für die enge Zusammenarbeit sind Cheyenne und Maleika, zwei trächtige junge Husky-Damen mit bestechendem Blick. Beide stammen aus einem Haushalt mit 24 Hunden, die im Keller bzw. Garten gehalten wurden – bis das Ordnungsamt einschritt und der schlechten Tierhaltung ein Ende machte. Cheyenne und Maleika sind vom Essener Tierheim über die dortige Tierwacht auf den ehemaligen Bauernhof an der Röhrenstraße 12 gekommen, um hier im eigens eingerichteten Hunde-Kreißsaal ihre Welpen zur Welt zu bringen. Die sollen später vermittelt werden.
Skibby, Stella, Benjamin, Kurt, Kalle, Luna oder Sina – „Die Namen hat man schnell drauf“, lacht Bianca Endermann. Sie unterzieht täglich jeden einzelnen Hund einem medizinischen Check, begutachtet Fell, Pfoten, Zähne, Augen und Maul. Um ständig alles unter Kontrolle zu haben, wird die Anlage Videoüberwacht. Und momentan ganz besonders der Kreißsaal. Dass der Sozialverband im bunt gemischten Großrudel intakt ist, dafür sorgt unter anderem Ralph Brandt. „Wir lehnen drei von zehn Hunden ab, wenn es nicht geht“, sagt er. Mobbing, Stalking oder Streit bringen enorme Unruhe in die Gruppe. Und wenn das Canidos-Team etwas ganz sicher nicht will, dann ist das Stress unter den Tieren.
Erstes Beschnuppern in der Spielstunde
Sonntags ist „Spielstunde“. Wer seinen Vierbeiner in die Tagesstätte geben will oder einen Urlaub ohne Hund plant und eine Pension für den Fiffi sucht, ist willkommen. Voraussetzung für die Spielrunde: Die Hunde müssen sozialverträglich sein. Sollten sich Halter für Canidos entscheiden, gibt’s einen kostenlosen Probetag für das Tier. Im Durchschnitt sind täglich 30 Hunde dort, in Ferienzeiten durchaus auch 50 Vierbeiner. Alle Info rund ums Hundezentrum auf www.canidos.de
Sie haben vermutlich einen Ad-Blocker aktiviert. Aus diesem Grund können die Funktionen des Podcast-Players eingeschränkt sein. Bitte deaktivieren Sie den Ad-Blocker,
um den Podcast hören zu können.
