Das war nicht nur was für Strohmänner: Beim Strohfest - einem Ruhr.2010-Projekt - am Mechtenberg bauten die Besucher am Samstag das längste Sofa der Welt, rollten Rundballen um die Wette oder ließen sich nieder, um den 80 Jagdhornbläsern zu lauschen. Und die kleinen Gäste tobten sich auf einer Stroh-Pyramide aus.

172 Meter maß Sebastian Beckmann (27) vom Orga-Team (Bauernhof Mechtenberg und Landschaftsarchitekturbüro Hoff), als er das letzte Mal das Meterband ausrollte. Das sollte für den angepeilten Eintrag im Guinness-Buch der Rekorde reichen. Ein offizieller Richter war zwar nicht auf dem Feld anwesend, aber die „Schreiner“ wollen den Rekord mit Fotos belegen.

Annett Auerbach (50) aus Essen-Holsterhausen ließ sich auf dem Stroh-Sofa nieder - und zwar ausgiebig: „Ich sitze schon eine Stunde hier. Es piekst ein bisschen, aber sonst ist es okay.“ Vom Sofa aus hatte die Besucherin auch einen guten Blick auf das Strohballen-Rennen, bei dem die 5er-Teams eine Rolle Stroh über einen abgesteckten Parkour um die Wette rollten. Am Ende hatte die Mannschaft von NAJU (Naturschutzjugend) und Klexx (Kinderevent-Veranstalter) die Nase vorn und ließ mit ihrer Zeit (1,24 Minuten) Jugendfeuerwehr, RVR-Förster und andere Mannschaften hinter sich. Den ersten Platz für die B-Note sicherte sich die Familie Piontek, die sich lautstark von ihren Kindern anpeitschen ließ. Beide Sieger-Teams errollten sich eine Planwagenfahrt.

Im Anschluss an das Strohballen-Rennen nahmen 80 Damen und Herren von sieben Jagdhorngruppen ihre Hörner in die Hand und spielten darauf Jagdsignale und „konzertante Stücke aus dem jagdlichen Bereich“. Da durften Stücke wie der „Jäger aus Kurpfalz“ oder das obligatorische „Horrido“ natürlich nicht fehlen. Ihre Zuhörer saßen dabei natürlich auf Strohballen. Nur Annette Auerbach saß immer noch auf dem Sofa..