Gelsenkirchen. .
Seit Ende 2008 profitiert der Stadtteil Schalke von den Projekten der Stadterneuerung. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auf die Attraktivität für jüngere Menschen und Familien gelegt. Denn im dicht besiedelten Schalke leben zwar rund 20 000 Menschen, Kinder aber kaum: Geringe Wohnungsgrößen, wenig Grün und marode Hausfassaden wirken auf Familien wenig einladend.
Das soll der Stadtumbau hier ändern. „Die Straßen und Spielplätze im Stadtteil werden nach und nach verschönert. Und wir bauen die Kindertagesstätten zu Nachbarschaftszentren aus. Wir wollen den Familien deutlich machen, dass es sich lohnt, hier in Schalke zu leben“, sagt Doris van Kemenade vom Stadtteilbüro, das im März 2010 neue Räumlichkeiten an der Luitpoldstraße 50-52 bezogen hat.
Das Stadtteilbüro selbst ist in einem Vorzeigeprojekt untergebracht: Ein klassischer 50er-Jahre Blockbau, ursprünglich als „Schrottimmobilie“ für die Abrissbirne vorgesehen, wurde hier zu einer Gebäudeeinheit mit insgesamt sechs Ateliers im Maisonette-Stil umgebaut. „Wir haben es geschafft, hier innerhalb kürzester Zeit alle sechs Ateliereinheiten zu vermieten. So können wir mit diesem Projekt auch zeigen, wie so ein Bau aussehen kann“, erzählt Ute Trapp, Geschäftsführerin der VEWO-Wohnungsverwaltung GmbH, die die Wohnungsbestände modernisiert hat und verwaltet. „In Schalke fehlen allerdings noch deutlich Angebote mit mehr Wohnraum für Familien. Wir merken ja, wie groß die Nachfrage ist. Denn der Stadtteil punktet mit Innenstadtnähe, einer guten Verkehrsanbindung und auch der Nähe zum Musiktheater“, schiebt sie dann hinterher.
Immobilien sinnvoll modernisieren und sanieren
Doch nicht nur um neue Mieter ist man hier im Stadtteil bemüht, auch den jetzigen Eigentümern will man in Punkto Stadtteilerneuerung auf die Sprünge helfen. „Rund 85 Prozent der Immobilien in Schalke gehören privaten Eigentümern. Denen möchten wir mit Informationsveranstaltungen aufzeigen, wie sie ihre Immobilien sinnvoll modernisieren und sanieren können. Viele Eigentümer wissen nämlich gar nicht, welche Fördermittel ihnen zur Verfügung stehen“, betont Marco Szymkowiak vom Stadtteilbüro.
So stand am Mittwoch in Schalke auch ein „Eigentümerforum“ auf dem Programm – und Neugierige konnten die „Architektur-Perlen“ des Architekten Josef Franke in der Nachbarschaft besichtigen. Das Kinderprogramm im Hof an der Luitpoldstraße wurde allerdings nur mäßig in Anspruch genommen – wahrscheinlich, weil die Zielgruppe hier noch zu wenig vertreten ist.
Zeitgleich fand übrigens auch rund um das Consol-Gelände in Bismarck eine Tagesaktion rund um die Stadterneuerungsprojekte statt, die vom bürgerschaftlichen Verein „Forum 2000“ gestaltet wurde.