Gelsenkirchen. In Steine zu investieren, ist die schlechteste Idee nicht. Und das ist nicht nur ein Hinweis auf Wertbeständigkeiten in einer Wirtschaftskrise.
„Das sind wichtige Investitionen in die Zukunft“, weiß Oberbürgermeister Frank Baranowski (SPD). „Für uns ist das ein großes, ganzes Konzept, das einen roten Faden besitzt, um die Stadt für kommende Zeiten richtig aufzustellen.“
Es gibt viele Aspekte, die für Stadtteilerneuerungsprogramme sprechen: Leerstände werden vermieden, die Quartiere bleiben attraktiv für Menschen, die sonst abwandern würden und sie werden im Umkehrschluss anziehend für Leute, die sich vielleicht für einen Umzug nach Gelsenkirchen interessieren. Die Stadtteile bleiben oder werden interessant für Investoren, die ihr Geld in Immobilien stecken oder in Firmen. Längst sind so genannte weiche Faktoren enorm wichtig, um neue Unternehmen anzulocken – und die wiederum beschäftigen sich intensiv mit dem Umfeld, das ihrer Belegschaft vor Ort geboten wird.
Die „2. Woche der Stadterneuerung“ soll für die nötige Transparenz der Projekte sorgen, „gerade bei den Menschen, die nicht von den Maßnahmen betroffen sind“, erläutert Baranowski. Die Premiere im vergangenen Jahr sei aus Sicht der Stadt so erfolgreich verlaufen, dass sie in Zusammenarbeit mit Institutionen und vielen handelnden Personen vom 30. September bis zum 6. Oktober mit einem großen Programm (siehe: „Umbau live miterleben“) wiederholt wird.
Um die Dimensionen der Gelsenkirchener Stadterneuerung zu verdeutlichen: Aktuell sind rund 100 000 Menschen in zehn Stadtteilen von den Projekten betroffen. „Was wir anstoßen und umsetzen, besitzt zudem einen präventiven Charakter“, hält der OB fest. Das sei Politik, die von der Landesregierung in Düsseldorf gern gesehen würde, erläutert er. „Und sie besitzt Signalwirkung in Richtung Kontrollbehörden, etwa wenn es darum geht, einen Haushalt zu genehmigen.“
Die offensive Kommunikationsstrategie hält Stadtdirektor Michael von der Mühlen dann auch für genau das richtige Konzept, um die Menschen bei den Erneuerungsprogrammen mitzunehmen und so für Akzeptanz für erforderliche Maßnahmen zu sorgen. „Wir beteiligen alle Betroffenen sehr früh im Vorfeld an den Diskussionen und lassen die Ideen bei den Umsetzungen einfließen. Deshalb kommt es dann beispielsweise im Zuge eines Planfeststellungsverfahrens kaum noch zu Einwendungen.“
Auch die Installation von Stadtteilbüros habe sich sehr bewährt, um vor Ort Ansprechpartner anbieten zu können. Der Stadtdirektor dazu: „So stoßen wir Vorhaben an und halten die Projekte in Gang.“ In Schalke etwa gebe es sogar einen Gebietsbeirat, der sich an der Entwicklung beteilige. „Wir begreifen Stadterneuerung als Gemeinschaftsprojekt.“
Das Programm der „2. Woche der Stadterneuerung“ gibt es im Netz unter der Adresse: www.stadterneuerung-gelsenkirchen.de