Gelsenkirchen.

Viele Köche verderben den Brei. So heißt es zumindest. Dass das nicht immer stimmen muss, zeigte sich wieder mal am Donnerstagvormittag auf dem Preuteplatz an der Bahnhofstraße.

Mit Papier-Kochmützen auf dem Kopf scharten sich Kinder von drei Offenen Ganztagsschulen ganz dicht um die große Pfanne, in der sie gemeinsam mit Meisterkoch Markus Haxter lecker-gesunde Sachen brutzelten.

„Was könnte das für ein Öl sein? Mmh? Ein Tipp: Es ist aus einer groooßen Blume gemacht“, versuchte Haxter, den Kindern bei der vorangehenden Öl-Verköstigung auf die Sprünge zu helfen. Die Erst- bis Viertklässler stippten Brot in unterschiedliche Öle. „Sonnenblume!“, fällt es einem Kind plötzlich siedend heiß ein. Richtig. Anlässlich der Aktionstage Ökolandbau NRW 2011 reist der Meisterkoch durch mehrere Großstädte, um Passanten frisch zubereitete Bio-Mahlzeiten zu präsentieren.

Kinder lernen gesund zu Kochen

Oder eben, um Kinder für eine gesunde Ernährung zu sensibilisieren. So wie die rund 20 Kinder, die während der Sommerferien in den Grundschulen Wanner Straße, Fersenbruch und Wiehagen betreut werden. „Ich will Euch nur zeigen, wo der Geschmack herkommt“, sagte er den Kindern und verteilte Kürbiskerne zum Probieren. Immer wieder blieben Passanten kurz stehen, um ein paar neugierige Blicke zu riskieren. Die wurden später auch von Markus Haxter und seinem Team mit Hähnchenbrust auf Wokgemüse mit Basmatireis und mit Schweinerücken mit geschmortem Spitzkohl verwöhnt. Aber erst waren die Kinder an der Reihe. Bei ihnen stand eine Hackfleisch-Gemüsesoße mit Vollkornnudeln und frischem Basilikum auf der Speisekarten.

Ganz zaghaft schütteten zwei Schüler Zwiebelstückchen in die große Pfanne mit Raps- und Olivenöl. „Merkt Ihr schon den Geruch?“, fragte der Meisterkoch, als die Jungen und Mädchen anfingen zu rühren. Die Antwort: „Lecker!“

Kochen in der Fußgängerzone

Immer mehr Zutaten wanderten ins heiße Öl: Möhren, Paprika, Zucchini, Tomaten, schließlich Rinderhack und vorgekochte (helle) Vollkornnudeln. „Dunkle Nudeln aus Roggen mögen Kinder nicht“, so Haxter, der auf seiner Seite der Kochplatten von Bürgermeisterin Gabriele Preuß unterstützt wurde. Ein junger Mann konnte es gar nicht abwarten: „Schnell, beeilen Sie sich! Ich möchte mich da draufstürzen.“

Kerstin Helmes und Miriam Pleiß, Erzieherinnen an der Grundschule Fersenbruch, begleiteten ihre Schüler zum Kochen in der Fußgängerzone: „Bio kann sich keine Schule leisten. Aber wir versuchen, gesund zu kochen.“ Man sei darum bemüht, das ungesunde Essen auszugleichen, das einige Kinder zu Hause bekämen.

Markus Haxter hat schon 60 Kinder-Kochkurse hinter sich. Seine Erfahrung: Kinder mit türkischen oder italienischen Wurzeln sind in Sachen Kochen fitter. „Da wird das Essen mehr integriert.“