Gelsenkirchen. . Finanziell gut aufgestellt und durchweg zufrieden mit dem Ergebnis von drei neuen Projekten ist die Stiftung Musiktheater im Revier.

Die Bilder zeigen kindliche Freude, Aufmerksamkeit, Faszination. Entstanden sind die Momentaufnahmen während der Projektarbeit, über die die Theaterpädagogin des Musiktheaters, Sandra Wildgrube, am Montag während der Jahrespressekonferenz der MiR-Stiftung berichtete.

Ziele des von der Stiftung finanzierten Projekts „Kita macht Theater“ sind die Förderung von Wertschätzung der Kultur, der eigenen Wahrnehmung, des Selbstvertrauens sowie der psychosozialen und emotionalen Entwicklung. „Wir bilden sozusagen die Brücke zwischen den Kindern und dem Musiktheater“, sagte die Pädagogin. Dabei diene die Projektarbeit keineswegs dem Ziel der Generierung von Nachwuchsbesuchern, wie Stiftungs-Vorsitzender Dr. Klaus Bussfeld betonte. Vielmehr solle der Kulturbereich dort abgedeckt werden, wo er in aller Regel noch kein Thema sei.

„Wir möchten das Musiktheater öffnen für Menschen, die von ihrer Herkunft her nicht klassisch als Kulturnutzer definiert sind“, sagte Bussfeld mit Blick auf Kinder, die in einem bildungsfernen Umfeld aufwachsen würden. Werte wie Selbstbewusstsein und -vertrauen oder Identifikation würden in der Gesellschaft meist an Leistung festgemacht. Die Stiftung will anders ansetzen. Und früher.

Botschafter aus Gelsenkirchen

Nicht umsonst wurde daher die städtische Kita an der Königstraße mit einem hohen Migrationsanteil als Modelleinrichtung für den Projektstart gewählt. Die Kids bekommen Besuch von Sängern, Musikern und Tänzern des MiR, lernen Instrumente kennen, sich zur Musik zu bewegen, bringen sich in szenisches Spiel ein. Natürlich gehört der Besuch des MiR und seiner Abteilungen dazu.

Interesse wecken – Kultur entdecken ist das Motto des zweiten Stiftungs-Projekts, das im Schuljahr 2010/11 an der Sternschule über die Bühne gegangen ist. Wie in der Kita die Erzieherinnen werden hier die Klassenlehrer der zweiten bis vierten Klassen angesprochen. Und ehrenamtliche Kulturbotschafter mit ins Boot genommen.

„Die Botschafter sind aus Gelsenkirchen, die die Liebe zum Musiktheater verbindet“, beschrieb Sandra Wildgrube den Kreis der Leute, bei deren Besuch in den Klassen die Kinder stets aufmerksam lauschen würden. Und: „Kinder hören Geschichten über das Theater sehr gerne, fragen viel und sind richtig heiß auf einen Besuch im MiR.“ Auch die Lehrer seien engagiert bei der Sache gewesen. Nicht zuletzt erreichte man durch die Projektarbeit in Kita und Schule auch Eltern, die sich von der Begeisterung der Kinder anstecken ließen.

Mission possible

Um mit dem dritten Projektbereich zu sprechen: „Mission possible“. Und auch dieses ganz besondere MiR-Erlebnis für Sieben- bis Zehnjährige soll im kommenden Jahr erneut angeboten werden. Hierbei ging es um eine Geschichte, die die Kinder selbst erfunden haben und die Künstler des Musiktheaters zum krönenden Abschluss zur Uraufführung brachten.

„Wir gehen offen in die Projektarbeit“, betonte Bussfeld. Schließlich betrete man dabei Neuland. „Es hat im laufenden Projekt auch Anpassungen und Veränderungen gegeben. Aber der Kern unserer Idee hat sich als tragfähig erwiesen.“ So kündigte Bussmann bereits am Montag die Fortsetzung aller drei Aktionen an – diesmal mit mehr Kindern.

Was nicht zuletzt MiR-Generalintendant Michael Schulz begeistert: „Stiftung und Kuratorium als inhaltliche Begleiter und die Mitarbeiter des Hauses sind mit großem Eifer und nahezu missionarischem Drang bei der Arbeit.“