Gelsenkirchen. .

Da war wieder für jeden Geschmack was dabei: Pop, Rock, Oldies, Gothic, Elektro, Thrash-Metal, Blues. Beim Consol4-Festival in Bismarck gaben sich Freitag und Samstag 13 Bands und vier Singer/Songwriter die Klinke in die Hand. Die Stimmung war gut, fröhlich, friedlich.

Aaaber: Es hätten mal wieder mehr Zuschauer sein können. Wie üblich krankte das Open Air an wenig Zulauf. Allerdings müssten zugegebenermaßen auch schon mehrere hundert Leute kommen, um den Platz zwischen dem namensgebenden Musikprobenzentrum und dem Consol-Theater gefüllt wirken zu lassen. Dafür regnete es diesmal nicht in Strömen. Und – klar – die Musik stimmte auch.

Invertigo sampeln Ullbricht-Lüge

Knapp 200 Gäste – darunter viele Musiker, die größtenteils selber im Probenzentrum angesiedelt sind – erlebten am späten Samstagabend einen guten Auftritt der Progressive Rocker Invertigo, die irgendwo zwischen Genesis, Marillion und Meat Loaf changieren. Ihr Opener kündigte sich übrigens an mit einem Sample von Ullbrichts Legendär-Lüge „Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten“.

Die Singer/Songwriter und die Band Kryptonite bespielten in den Umbaupausen für die Hauptbühne die kleine Unplugged-Bühne - Thorsten Willer etwa, der mit rauer Stimme und Akustikgitarre melancholische Rockballaden ablieferte. Auch Boris Gott aus der Dortmunder Nordstadt hatte es nach einem Auftritt anlässlich seiner Pommesbuden-Tour im Sommer 2009 mal wieder nach Gelsenkirchen verschlagen.

Thorsten Willer kommt aus Wuppertal und probt gar nicht im Consol4. „Ich habe ein paar Mal im Café 42 in Beckhausen gespielt. Und Christoph hat mich dann gefragt, ob ich Lust habe, hier zu spielen“, sagt der Musiker auf Solo-Pfaden, der sonst ein Teil der Kölner Grunge-Band Soledown ist.

187 Musiker aus 52 Bands

Und mit Christoph ist Christoph Großheim gemeint, der Consol4-Geschäftsführer. Bei uns proben insgesamt 187 Musiker, die in 52 Bands spielen“, sagt er. Im Gegensatz zu den Bismarcker Rocktagen, die ebenfalls auf dem Gelände stattfinden, würden die Bands beim Consol4-Festival nicht von seinem Team festgelegt: „Alle, die wollen, dürfen auch spielen. Wenn sich auch nur eine einzige Band mehr angemeldet hätte, hätten wir einer absagen müssen.“

Wem die Musik beim Festival zu laut war, der konnte sich für einen Euro am Bierwagen aus einer Art Ohrstöpsel-Automat bedienen. Dass Musiker auch Zapfhähne bedienen können, bewiesen Jasmin von ElectriXouls und Dennis von Firestorm im Bierwagen.