Gelsenkirchen. .
Das Probenzentrum Consol 4 soll im kommenden Jahr zur Veranstaltungsstätte ausgebaut werden, damit dort auch Konzerte stattfinden können. Für die Investitionen gab es nun von der Bezirksregierung Münster das OK. Der Umbau kostet etwa 40.000 Euro.
Dem Umbau des Probenzentrums Consol 4 zu einer Veranstaltungsstätte scheint nichts mehr im Wege zu stehen. „Wir haben den politischen Auftrag, die Änderung durchzuführen“, sagt der Leiter des städtischen Kulturreferats, Volker Bandelow, „und wir werden diesem Auftrag natürlich nachkommen.“
Noch vor ein paar Wochen hatte es so ausgesehen, als seien die Umbaupläne auf unabsehbare Zeit vom Tisch, nachdem die Bezirksregierung Münster Abstriche bei der Investitions-Prioritätenliste der unter Haushaltsaufsicht stehenden Stadt verfügt hatte. Doch dann konnte Kulturdezernent Manfred Beck verkünden: „Kommando zurück“.
Mehr Außenwirkung durch den Rang einer Veranstaltungsstätte
Die Musikerinitiative IkM, die das 2005 gestartete Rockprobenzentrum Consol 4 betreibt, hatte 2008 einen Antrag auf Nutzungsänderung gestellt. Im ursprünglichen Vertrag mit der Stadt war eine Veranstaltungsnutzung nicht vorgesehen: Das Zentrum mit 40 Proben- und zwei Bühnenräumen, in denen zurzeit 187 Musiker in 52 Bands und Projektgruppen arbeiten, sollte „Hausinternen“ vorbehalten sein; die maximal zugelassene Personenzahl lag aus baurechtlichen Gründen bei 100.
Angesichts zunehmenden Erfolges, wachsender Kontakte zu und Kooperationen mit Einrichtungen außerhalb der Stadt und in der politisch unterstützten Hoffnung auf mehr Außenwirkung und damit verbundene höhere Attraktivität für Sponsoren entstand der Wunsch, Consol 4 auch in den Rang einer Veranstaltungsstätte (für bis zu 199 Personen) zu erheben und den Vertrag zu modifizieren. Entsprechende Umbaupläne (Brandschutz, Fluchtwege etc) wurden vom Bauordnungsamt genehmigt, das Projekt kam auf die städtische Prioritätenliste.
Rock auf Consol4
Nach dem O.K. aus Münster wird das Kulturreferat das Projekt 2011 umsetzen – was nicht bedeutet, dass Bandelow, der das Probenzentrum vor Jahren maßgeblich vorangetrieben hatte, von der beschlossenen Maßnahme überzeugt wäre. „Bands proben und spielen für Freunde“: Unter diesem Aspekt sei das Probenzentrum in enger Planung und Absprache mit der IkM entstanden. Erst unter der neuen IkM-Vorsitzenden Kerstin Felske sei der Wunsch nach Veranstalter-Status aufgekommen. „Warum müssen hier Bands aus Irland oder Wuppertal auftreten?“
Gerade ist ein anderer Proberaumbunker geschlossen worden
Wenn man es dabei belassen hätte, „dass hier eine Szene für sich selbst und für ortskundige Menschen“ spielt, wäre innerhalb der alten Konstruktion alles in Ordnung gewesen. Was Kerstin Felske, deren Pläne im Rat zumindest die Sympathie von SPD und Grünen haben, auch unter versicherungsrechtlichen Aspekten gründlich anders sieht.
Aber dieser Meinungsstreit ist nun ohnehin Schnee von gestern. Was dem Kulturreferatsleiter über grundsätzliche Überlegungen hinaus unangenehm aufstößt ist die Tatsache, dass die kalkulierten 40 000 bis 45 000 Euro Umbaukosten just in dem Moment fällig werden, da ein anderer Proberaumbunker im Gelsenkirchener Norden, an der Steinmetzstraße, aus baurechtlichen Gründen geschlossen werden musste. „Da sitzen 15 Gruppen auf der Straße.“ Zusammen mit OB Frank Baranowski will das Kulturreferat prüfen, ob und welche Hilfen für den Bunker möglich sind.