Gelsenkirchen. .

Frische Farbe fürs Geländer und die Wände tragen die Maler seit Anfang August am Tunnel unter der Husemannstraße auf. Die Überholung hat nicht nur allein optische Gründe. Stadtsprecher Martin Schulmann: „Vorher stand eine Betonsanierung an.“

Der frische Eindruck scheint allerdings nicht von Dauer. Was die Arbeiter tagsüber herrichten, wird nachts wieder zerstört. Sprayer hinterlassen ihre Spuren auf dem (dann noch) blitzsauberen Untergrund. Die Schmierereien wurden einmal übermalt. „Wir werden uns aber nicht auf einen Wettbewerb einlassen“, kündigt Schulmann an.

An ihren Gebäuden wird die Stadt wenn möglich unmittelbar tätig, wenn gesprayt wird: An Rathaus und Verwaltungsgebäude, Schulen und Kindergärten, Büchereien oder Sportanlagen soll gar nicht erst der Eindruck optischer Verwahrlosung entstehen. Ein Anspruch, der in der Realität schwer zu erfüllen scheint.

Schmierfälle werden zur Anzeige gebracht.

Zudem hat die Stadt mit den öffentlichen Einrichtungen Gelsenkirchens eine Vereinbarung getroffen, dass sie sich an der Entfernung von Graffitis beteiligen. Das gelte laut Schulmann zum Beispiel für die Gerichte, die Finanzämter oder auch die Polizei-Wachen.

Schmierfälle werden zur Anzeige gebracht. Dass Täter sich verantworten müssen, ist eher die große Ausnahme. Zur Entspannung der Situation, denkt Schulmann, dienen auch die Freiflächen, an denen sich Sprayer offiziell austoben dürfen: Wände im Nordstern- und im Lohmühlenpark. Auch für den Tunnel wird derzeit über einen Graffiti-Wettbewerb nachgedacht.