Gelsenkirchen.

Dr. Holger Schrader leitet in Gelsenkirchen die Abteilung Repräsentation/Städtepartnerschaften. WAZ-Mitarbeiter Tobias Mühlenschulte sprach mit ihm über ausländische Delegationen in der Stadt.

Wie viele Delegationen kommen pro Jahr nach Gelsenkirchen?

Dr. Holger Schrader: Durchschnittlich sind es so um die 20 Empfänge, die alle mit einem kleinen Imbiss im Musiktheater beginnen. Es ist aber durchaus vorstellbar, dass dieser Part demnächst im neuen Hans-Sachs-Haus stattfindet. Alle Gäste werden vom OB oder von einem Vertreter empfangen.

Sind die Besucher allesamt offizielle Gäste der Stadt?

Schrader: In der Regel sind es nicht direkt städtische Gäste, sondern die von Vereinen und Institutionen, die einen solchen Empfang bei der Stadt anfragen. Das ist etwa bei Schulpartnerschaften der Fall. Auch der Verein Tschernobyl-Hilfe Raduga schreibt den OB regelmäßig an. Meist sind die Gäste auch Kinder oder Jugendliche und nur gelegentlich Erwachsene. Generell möchten wir mit solchen Empfängen Gastfreundschaft dokumentieren und ein positives Bild von Gelsenkirchen vermitteln.

Wer zahlt diese Empfänge?

Schrader: Es gibt einen städtischen Etat, der zumindest den kleinen Imbiss im MiR deckt. Und für die Stadtrundfahrten kommt die SMG (Stadtmarketing Gesellschaft) auf. Etwas umfangreicher ist die Betreuung offizieller Gäste aus den Partnerstädten. Die Gäste werden dann in der Regel kostenlos vom Flughafen oder Bahnhof abgeholt und zum Hotel gebracht. Für die Unterbringung kommt die Stadt dann auch auf. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz im Bereich Partnerstädte.

Wie groß ist dieser Etat?

Schrader: Er liegt bei etwa 20.000 Euro. Für nicht-städtische Gäste aus den Partnerstädten können Vereine und Schulen pro Tag und pro Nase 5 Euro erhalten.

Werden die Gäste ausschließlich eingeladen oder hat es schon mal eine „Initiativ-Bewerbung“ aus dem Ausland gegeben?

Schrader: An so einen Fall kann ich mich nicht erinnern. Und in der Regel lädt die Stadt über die Partnerstädte hinaus auch nicht ein.

Aus welchen Nationen kommen die Gäste?

Schrader: Das geht quer durch die Bank: Israel, USA, China, Frankreich. Und natürlich auch immer mal wieder aus unseren Partnerstädten in England (Newcastle upon Tyne), Polen (Allenstein), Russland (Schachty), Türkei (Büyükçekmece) und Bosnien (Zenica). 2010 hat Gelsenkirchen zum Kulturhauptstadtjahr natürlich Delegationen aus allen Partnerstädten eingeladen.

Wie kommen solche Besuche überhaupt zu Stande – von den Gelsenkirchener Partnerstädten mal abgesehen?

Schrader: Es muss immer jemanden geben, der so etwas vorantreibt, das hängt an Personen. Viele haben persönliche Kontakte oder berufliche Erfahrungen im Ausland gemacht, Lehrer etwa. Von solchen Kontakten lebt das. Es gibt zum Beispiel ein englisch-sprachiges Theaterprojekt eines Lehrers, das sich regelmäßig trifft. Die Städtepartnerschaften werden von uns, von der Stadt, aktiv gepflegt. Auch da sind persönliche Kontakte wichtig.

Gibt es auch Gegenbesuche?

Schrader: Die meisten Kontakte sind wechselseitig. Anfang September etwa fährt der OB mit seinen Vertretern Gabriele Preuß und Klaus Hermandung nach Zenica. Es gibt auch Gegenbeispiele. Zum Beispiel kommen aus Schachty jedes Jahr bis zu zwölf Hospitanten, die für sechs Wochen in Gelsenkirchener Hotels und anderen Betrieben lernen. Das gibt es nicht in der Gegenrichtung.

Wie sehen die Stadtrundfahrten aus?

Schrader: Die Fahrten werden über die SMG organisiert. Die Reiseführer sind bei der Gestaltung frei. Die Gruppen äußern je nach Schwerpunkt ihre Wünsche. Alle wollen natürlich gerne zur Arena. Es gibt Gruppen mit eher kulturellem Hintergrund – für die gibt es dann eine Führung im Musiktheater. Die Gäste der Amigonianer aus Lateinamerika haben zuletzt die Moschee besucht. Die Touren dauern in der Regel zwei Stunden.

Gelsenkirchen im Juni 2011

Restaurierung Hans-Sachs-Haus Rathaus,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Restaurierung Hans-Sachs-Haus Rathaus, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Gelsenkirchen Zentrum, Innenstadt, Fisheye Fischaugenobjektiv,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Gelsenkirchen Zentrum, Innenstadt, Fisheye Fischaugenobjektiv, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Restaurierung Hans-Sachs-Haus Rathaus,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Restaurierung Hans-Sachs-Haus Rathaus, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Stadtgarten Gelsenkirchen - Garten, Barockbeet, Blumenbeet,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Stadtgarten Gelsenkirchen - Garten, Barockbeet, Blumenbeet, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Zeche Oberschuir,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Zeche Oberschuir, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Wohnbebauung Küppersbuschgelände,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Wohnbebauung Küppersbuschgelände, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Rotthausen ehemalige Zeche Dahlbusch,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Rotthausen ehemalige Zeche Dahlbusch, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Rotthausen ehemalige Zeche Dahlbusch,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Rotthausen ehemalige Zeche Dahlbusch, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Revierpark Nienhausen, Saunaausbau,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
Revierpark Nienhausen, Saunaausbau, Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa © Hans Blossey
Revierpark Nienhausen, Saunaausbau,  Gelsenkirchen, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Germany, Europa
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