15 Architektenbüros von Düsseldorf über Berlin bis Stuttgart und Gelsenkirchen arbeiten ab jetzt an den Plänen und Entwürfen für das neue Justizzentrum in Ückendorf. Ab Ende 2012 soll in dem Neubau an der Bochumer Straße/Junkerweg Recht gesprochen werden.
Das erinnert an die DFB-Auslosung zur ersten PokalRunde: Aus 236 Filmdöschen zogen Amtsgerichtsdirektor Jost-Michael Kausträter und die Präsidentin des Gelsenkirchener Sozialgerichtes Silvia Fleck aus der gläsernen Trommel die Architektenbüros, die an dem Wettbewerb für das Gerichtsgebäude teilnehmen können. Bis Februar 2010 müssen nun die Pläne eingereicht sein. Neun Büros konnten auf das Losglück von Justitia hoffen, sechs hatte der Baubetrieb NRW (BLB) als Bauherr zuvor selbst ausgewählt, darunter den buerschen Architekten Christian Schramm.
Mittendrin im Planungsgeschehen ist Gelsenkirchens Amtsgerichtsdirektor Kausträter. Er ist für die Gerichte der Projektplaner. Immerhin sollen mit den beiden noch eigenständigen Amtsgerichten, dem Sozial- und dem Arbeitsgericht gleich vier Justizbehörden unter ein Dach ziehen. Dazu kommen Dienste der NRW.Justiz wie die Bewährungshilfe und die Gerichtshilfe. „Das ist schon eine spannende und kreative Aufgabe”, fühlt sich Kausträter wie ein Häuslebauer. Seit Frühjahr diesen Jahres ist er Chef am Amtsgericht im Stadtsüden und damit betraut, die „juristischen” Bedürfnisse beim Bauvorhaben sicher zu stellen.
Was da am Eingangsstor zur Stadt in Ückendorf entsteht, wird ein städtebauliches Ausrufezeichen. Vermutlich sechsstöckig wird das neue Justizzentrum und eine gesamte Geschossfläche von 18 000 qm aufweisen. BLB-Vize-Chef Peters hatte beim Wettbewerbsbeschluss eine Architektur versprochen, die dazu beitragen soll, das Stadtviertel um die Bochumer Straße weiter aufzuwerten. Über Baukosten schweigt sich das BLB noch aus, aber an die 20 Millionen Euro wird die Summe sicher reichen.
Kausträter hat sich schon andere Justizzentren angesehen, in denen das Land bereits Justizbehörden zusammengefasst hat. „Da gibt's schon schöne Sachen”, meint er. Aachen etwa, das als Referenzbau gilt. Und auch die Pläne für das Justizzentrum Bochum können sich sehen lassen. Dort wie hier soll es ein großes Foyer als Eingangbereich für die Gerichte geben. Platz für über 300 Mitarbeiter, über 20 Sitzungssäle, für Cafeteria und Kantine, für Bücherei und Akten muss der Neubau bieten. „Unser Auftreten nach außen muss gut sein”, so das Credo des Amtsgerichtsdirektors.