Gelsenkirchen.
Globalisierung und internationale Vernetzung nehmen auf nationale Rechtssysteme wenig Rücksicht. Und so muss sich die Justiz sputen, weltweit den Anschluss nicht zu verlieren.
Die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) will mit Hilfe der Robert-Bosch-Stiftung ihren Teil dazu beitragen und schickt vom 11. bis 20. Juli 20 Richter aller Gerichtsbarkeiten in NRW nach China.
Mit dabei sind Bernd Andrick, Kammervorsitzender am hiesigen Verwaltungsgericht und der Gelsenkirchener Herbert Willems, Richter am Oberverwaltungsgericht in Münster.
Auf Gegenbesuch einstimmen
Das Programm im Reich der Mitte hat es „dienstlich“ in sich: Grundlagen des chinesischen Zivilprozesses, die Stellung und Ausbildung des Richters in China, Bestandsaufnahme des richterlichen Alltags in Deutschland und China, Straf- und Strafprozessrecht, Vollstreckungsrecht und der Besuch einer chinesischen Justizvollzugsanstalt sind zu bewältigen.
Der Präsident des Staatsgerichtshofs für Baden-Württemberg, Stilz, wird die chinesischen Gastgeber zudem auf ihren Gegenbesuch im Herbst in Deutschland einstimmen. Denn für Chinesen kaum vorstellbar, gilt in Deutschland eine strenge Bindung an das Gesetz.