Gelsenkirchen. .
Schule ist manchmal eben doch eine Tretmühle. In diesem Fall eine elektronische: Die Lehrer am Berufskolleg für Technik und Gestaltung kamen jetzt in den Genuss, acht E-Bikes zu testen. Die Pädagogen konnten es gar nicht abwarten und drehten unter den Zurufen von gespielt empörten Schülern die ersten Runden schon auf dem Flur. Vielleicht lag’s aber auch an dem Schnee vor der Tür.
Der Werkstattlehrer am Berufskolleg, Thomas Kleine-Gung (48), gelernter Zweiradmechaniker, hatte die Initiative ergriffen und sich bei RWE für die Elektrofahrräder „beworben“. Das Unternehmen hatte bis Ende November „Pedelecs“ (Pedal Electric Cycles) zu Werbezwecken an Gruppen bis zu zehn Personen ausgeliehen.
Zwei Tage lang konnten die Lehrer nun die E-Bikes testen. „Wir wollen, dass das Kollegium ein bisschen mehr von der Elektro-Mobilität lernt. Vielleicht sattelt der ein oder andere Kollege ja um“, sagte Pädagoge Thomas Kleine-Gung.
Per Gesetz dürfen die Motoren der Drahtesel bis 25 Stundenkilometer unterstützen, wer schneller fahren will, muss kräftig in die Pedale treten. Der voll aufgeladene Akku unterm Gepäckträger reicht je nach Steigung und Fahrergewicht für eine Strecke zwischen 40 und 70 Kilometern. Beim Bremsen und beim Bergabfahren speichert das intelligente System Energie.
„Man hat das Gefühl, als wenn man angeschoben wird“, beschrieb Technik-Lehrer Özgur Garzioglu (33) die bequeme Flur-Fahrt. Der Motor unterstützt den Radler nur beim Treten.
Auch Kollege Rainer Cress (49) zeigte sich begeistert: „Ich könnte mir vorstellen, in absehbarer Zeit umzusteigen.“ Die neun Kilometer von seinem Wohnort in Bochum-Hamme zum Berufskolleg für Technik und Gestaltung würde der Lehrer für Fachpraxis Werkstatt dann mit dem E-Bike zurücklegen.
Mit etwa 2000 Euro schlägt so ein Pedelec zu Buche.