Gelsenkirchen. . Die Stadtmarketinggesellschaft steht in ihrer aktuellen Version vor dem Aus zum Jahresende. Mitte Juli will die Verwaltung der Politik erste Vorschläge für neue Konzeptionen machen.

Irgendwie war diese Gelsenkirchener Tochter nie richtig geliebt und beliebt. Nun ist ihr Ende in Sicht. Nach Informationen der WAZ wird die Stadtmarketinggesellschaft (SMG) definitiv zum 31. Dezember 2011 aufgelöst. Marta, die junge, lächelnde Frau, die auf der Homepage Interessierte weiterleitet, hat damit ausgedient.

Und nicht nur sie. Geschäftsführer Wolfgang Lalakakis steht ebenfalls vor dem Absprung. Dem Vernehmen nach sollte sein zum Jahresende auslaufender Vertrag als externer Dienstleister nicht mehr verlängert werden. Diesem Einschnitt, so die Recherche der Redaktion, soll der SMG-Chef aus Düsseldorf mit einer eigenen Kündigung passend zum Termin zuvor gekommen sein.

Vermittler und Moderator

Auf Anfrage der WAZ bestätigte Oberbürgermeister Frank Baranowski den strategischen Schritt: „Wir stellen die Organisation Stadtmarketing insgesamt auf den Prüfstand und wollen sie verbessern. Dazu gehört auch das Hinterfragen des Geschäftsbesorgungsvertrages. Verloren gehen wird nichts, aber es kann sein, dass Zuständigkeiten neu vergeben werden. Erste Vorschläge dazu werden wir der Politik im Hauptausschuss im Juli präsentieren.“

Die SMG selbst, so ihr einst formulierter Anspruch, wollte daran mitwirken, „das Gute und Liebenswerte der Stadt herauszuarbeiten und zu fördern“. Für Besucher und Touristen, für Einwohner und „Zugezogene“ verstehe sie sich als Beraterin, die Anregungen, Tipps und Hilfestellungen bereit hält, Gelsenkirchen zu entdecken und zu erleben. Für Kooperationspartner aus Verwaltung, Wirtschaft, Kultur, Institutionen und Bürgerschaft wolle sie Ideengeber, Vermittler und Moderator sein, wenn es darum gehe, die Stadt in den Köpfen und Herzen der Menschen aufzuwerten. Was programmatisch gemeint ist, liest sich wie ein gut gemeinter Nachruf, der, wären die Aufgaben zur Zufriedenheit von Verwaltung, Politik und Menschen erfüllt worden, sicherlich nicht in die Auflösung münden würde.

Vermarktung städtischer Gebäude

Die Nachfolgerin der SMG, zumindest in weiten Teilen, soll die zum 1. Februar 2010 neugegründete Öffentlichkeitsabteilung werden, deren Leiter Markus Schwardtmann ist. Sie soll sich um Bereiche wie den Tourismus kümmern. Sie wird sich aber auch mit den eher ungeliebten Dingen des Stadtmarketing-Lebens beschäftigen müssen: wie den öffentliche Toilettenanlagen.

Die Vermarktung städtischer Gebäude, wie das Bürgerhaus Ückendorf etwa, soll dagegen von der SMG an die Liegenschaften weitergreicht werden.