Gelsenkirchen. . Die Sonne geht auf. Zumindest, wenn man zurzeit in die Räume des Gelsenkirchener Künstlerbundes blickt. Die Farbe Gelb leuchtet in den unterschiedlichsten Schattierungen durch die Galeriefenster an der Bergmannstraße 53.
Am Sonntag, 22. Mai, wird die neue Ausstellung eröffnet mit Arbeiten der Malerin Marion Mauß und Werken des Bildhauers Bernd Mauß. Während die Bilder mit Farben und Formen spielen, setzen sich die Skulpturen mit dem menschlichen Körper auseinander.
Ob in Streifen, als Quadrate oder große Flächen: Marion Mauß untersucht die Farbe auf ihre unterschiedlichen Wirkungsweisen hin, seziert ihr System, lotet ihre Strahlkraft aus. So nimmt sie dem leuchtenden Sonnengelb, das im ersten Ausstellungsraum dominiert, die zu süßlich-verspielte Wirkung, in dem sie es mit Graustufen kontrastiert.
Farbe gibt Lebendigkeit
Eine innere Dynamik erhalten die Bilder durch die Schichtung von Farben, die an unterschiedlichen Stellen durchschimmern. Aber nicht nur dadurch entsteht eine ungeheure Lebendigkeit.
Für die neueren Arbeiten mischt Marion Mauß die Farbe mit Ascheresten, was der Oberfläche eine raue, ruppige und brüchige Anmutung gibt. Wer genau hinsieht, entdeckt sogar noch Schrauben und Nägel in den schorfigen Flächen.
Skulpturen aus Holz und Speckstein
Die beiden weiteren Räume sind den Farben Blau und Rot gewidmet. Vor allem das Rot ist reine Farbe, in Streifen auf die Fläche aufgebracht. Hier wirken die Oberflächen fein und glatt und elegant.
Die blauen Töne korrespondieren mit kleineren Arbeiten des Bildhauers in Naturtönen, farbige Flächen treffen auf vegetative Formen. Bernd Mauß ist aber auch mit großen Skulpturen vertreten, aus Holz vor allem, aber auch solche aus Speckstein. Einige Objekte kombiniert er mit Eisenplatten.
Menschliche Formen
Die Objekte lassen immer den Menschen erahnen und haben doch zumeist einen torsohaften Charakter. Diese Reduzierung gilt dem Künstler als Hinwendung zu einer inneren Schönheit, zu einer Suche nach der idealisierten Form, immer der Natur abgelauscht. Menschliche Formen ruhen mal in sich selbst, wachsen dann in den Raum hinein.
Die Ausstellung Marion und Bernd Mauß wird am Sonntag um 11 Uhr eröffnet und bis zum 25. Juni zu sehen sein. Öffnungszeiten: samstags 14 bis 17 Uhr.