Gelsenkirchen. An der Ückendorfer Straße fürchtet eine Gruppe von Geschäftsleuten im Bereich des zurzeit voll gesperrten Teilstücks zwischen Virchowstraße und dem Festweg Probleme durch die Bauarbeiten.

Geschäfte leben von der Kundschaft. Wenn die nicht kommt, bleiben die Kassen leer. So einfach, so pragmatisch, so normal und für jedes Kind nachvollziehbar. An der Ückendorfer Straße fürchtet eine Gruppe von Geschäftsleuten im Bereich des zurzeit voll gesperrten Teilstücks zwischen Virchowstraße und dem Festweg, dass ihr genau dies passieren könne. Und die, die ihre kleinen Läden im Bereich vor der Straßensperre betreiben, haben obendrein Parkplatznöte.

Bernd Lemanski (SPD) hörte sich in seiner Eigenschaft als zuständiger Bezirksbürgermeister die Sorgen der Betroffenen in dieser Woche bei einem Treffen in der Metzgerei Wacker an. Seit Anfang April ist auf genanntem Teilstück wegen Kanalbauarbeiten und der Sanierung von Gehwegen und Fahrbahn kein Durchkommen mehr. Zumindest für Autos. Etwa drei Monate Zeit dürften die Bauarbeiten nach Lemanskis Worten in Anspruch nehmen. Dann gehe es sukzessive weiter. Im Bereich der aktuellen Vollsperrung würde dann eine Fahrspur wieder freigegeben.

Existenzsorgen

Besonders der Betreiber der Pizzeria San Remo an der Ückendorfer Straße 141 befürchtet für seine Existenz das Schlimmste. Allein wegen der Stromkosten. Er könne den Backofen ja nicht nach Bedarf einfach hoch und wieder runter fahren. Da wurden bei Nachbar Wacker schon Überlegungen angestellt, ob man vielleicht in Absprache mit den Hauseigentürmern die Miete vorübergehend reduzieren könne? Und ob man denn selbstständig Schilder anbringen dürfe, die Kunden zu Geschäften bzw. Parkplätzen führen?

Lemanski versprach, sich umgehend um die diskutierte Behelfsbeschilderung zu kümmern. Er selbst steuerte übrigens noch ein deutliches Beispiel für die Auswirkung von Straßensperrung und Umleitung bei. Der Gewinner des Unternehmerpreises des Stadtteilmagazins „Ückendorf erleben“ beklage in seiner Bäckerei-Filiale bereits an die 20 Prozent Umsatzeinbuße.

Bauarbeiten dauern voraussichtlich sechs Monate

Auf ihrer Homepage informiert die Stadtverwaltung über die gesamte Baumaßnahme, Umleitungen und den Fortgang der Arbeiten. Die Bauzeit für die gesamte Kanal- und Straßenbaumaßnahme an der Ückendorfer Straße beträgt demnach voraussichtlich sechs Monate. Auch als „Kummerkasten“ dürfen Telefonnummer und Email-Adresse genutzt werden, die die Verwaltung eingerichtet hat. Beides werde zeitnah ausgewertet.