Gelsenkirchen. . Reisen bildet. Gerade auch, wenn Schüler für eine Zeit ins Ausland gehen. Drei Gelsenkirchener Stipendiaten werden das ab August tun, sie werden in die USA gehen. Und eine dritte Kultur kennenlernen. Denn sie haben alle türkische Wurzeln.

Sie sprechen zwei Sprachen fließend, leben in zwei Kulturen – nun sollen in wenigen Monaten eine dritte Sprache und eine dritte Kultur dazu kommen.

Tugce Yagli (17), Rabia Eryigit (15) und Cihan Aydin (15) bekommen ab August die Chance, im Rahmen des Stipendiums des International Business Club e.V. (IBC) ein Jahr in Amerika zu verbringen. „Es ist schon cool, jetzt noch eine dritte Kultur genauer kennen zu lernen“, sagt Tugce, die die elfte Klasse des Leibniz-Gymnasiums in Buer besucht, „Ich bin sehr gespannt, ob das Leben in Amerika wirklich wie in den Filmen ist.“

Weniger schüchtern zurückkommen

Sie wurde auf das Stipendium durch einen Aushang in ihrer Schule aufmerksam. „Wir wachsen selbst in zwei Kulturen auf – da interessiert man sich automatisch mehr für andere Kulturen“, sagt Cihan vom Ricarda-Huch Gymnasium in Bulmke.

Rabia ist etwas schüchtern - aber zielstrebig. „Ich habe gehört, dass viele, die aus Amerika zurück kommen, danach nicht mehr so schüchtern sind – ich hoffe, das klappt auch bei mir“, sagt die Zehntklässlerin der Gesamtschule Buer-Mitte und grinst verlegen. Sie würde sich gerne Los Angeles und den Central Park in New York anschauen.

Auch wenn sie sehr unterschiedliche Menschen sind, so haben sie doch eins gemeinsam: Alle drei haben türkische Wurzeln. Neben ihren schulischen und sozialen Fähigkeiten sind genau diese Grund für ihre Eignung als Stipendiaten. „Wir als Verein fördern besonders gute Schüler mit Migrationshintergrund, die einen Blick für ihr Umfeld haben“, sagt Ali Akyol vom IBC, „wir wollen sie fördern, damit sie verantwortungsvolle Positionen für die Gesellschaft übernehmen können.“

Ziel noch unbekannt

Bereits zum vierten Mal vergibt der Verein dieses Stipendium an engagierte Schüler. Bisher habe man nur gute Erfahrungen gemacht. „Es ist immer wieder toll zu sehen, wie die Schüler in ihrer Persönlichkeit reifen, erwachsen werden und ihr Englisch verbessern“, sagt Akyol, der auch den Kontakt zwischen ehemaligen und angehenden Stipendiaten vermittelt.

Auch wenn die drei noch nicht wissen, wohin es sie ab August verschlägt – gespannt sind sie alle. Dennoch ist „Easy going“ angesagt – denn das Stipendium haben sie ja schon in der Tasche.