Duisburg. .

Wie wär’s, ein Jahr weg von den ganzen Problemen, der Schule und der nervigen Familie? Immer häufiger entscheiden sich Schüler, für ein Jahr ins Ausland zu gehen, um dort Kultur und Sprache besser kennen zu lernen.

Möglich ist es in der zehnten oder elften Klasse, das Land zu verlassen, um in einer anderen Familie, in einer anderen Umgebung und an einer anderen Schule Erfahrungen zu sammeln. Auch Jonas Wysny, der ein Jahr in den USA verbracht hat, denkt, dass ein Auslandsschuljahr „ein bereicherndes Jahr ist“. „Ich war in einer total netten und hilfsbereiten Gastfamilie mit zwei älteren Geschwistern gut aufgehoben.“

Englischsprachige Länder bevorzugt

Häufig werden englischsprachige Länder von den Schülern bevorzugt, doch gibt es die Möglichkeit, in mehr als 40 verschiedene Länder zu reisen. „Mein Englisch hat sich auf jeden Fall um einiges verbessert. Ich beherrsche die Sprache jetzt so gut wie fließend und kann problemlos englische Texte lesen und verstehen“, berichtet Jonas Wysny.

Interessierte sollten sich ein Jahr vor der geplanten Abreise informieren und bewerben, um sich einen Platz zu sichern, aber auch, um sich auf den Aufenthalt vorbereiten zu können. An einigen Vorbereitungstreffen, die man mit Mitarbeitern der Organisation und anderen Austauschschülern verbringt, lernt man mit Hilfe von Spielen und Übungen, auf Menschen zuzugehen und bei Problemen um Hilfe zu bitten. Jonas Wysny findet: „Allein die Zeit vor der Abreise mit denen zu verbringen, die zum Teil die gleichen Fragen und Ängste haben, macht echt Spaß und hilft einem, mit seinen eigenen Sorgen besser klar zu kommen.“

Am Anfang ist es schwierig, Freunde zu finden

Auch vor Ort im Gastland sind Ansprechpartner, die sich um einen kümmern, wenn es einem schlecht geht, und die häufiger zur Versammlung aller Auslandschüler, die in der Umgebung wohnen, einladen. „Das ist eine gute Möglichkeit, andere Menschen kennenzulernen, denn vor allem am Anfang ist es sehr schwierig, Freunde zu finden“, erzählt Jonas.

Schüler, die nicht so gerne ein ganzes Jahr im Ausland verbringen möchten, können sich auch für ein Schulhalbjahr oder ein Kurzzeitprogramm entscheiden.

G8-Schüler könnten Probleme bekommen

Kein Problem ist es für die Schüler, die 13 Jahre zur Schule gehen, nach dem Auslandsaufenthalt zurück in die entsprechende Jahrgangsstufe zu gehen und dem Unterricht weiter zu folgen. „Ich komme jetzt wieder sehr gut in der Schule klar, obwohl ich die elfte Klasse nach meiner Rückkehr nicht wiederholt habe“, so Jonas Wysny, der im vorletzten G9-Jahrgang ist. Jedoch schwieriger ist es bei den G8-Schülern. Bei manchen Betroffenen besteht die Gefahr, nach dem Auslandsjahr das Schuljahr wiederholen zu müssen.

Laut Focus Online können die Gesamtkosten eines mehrmonatigen Schüleraustausches zwischen 5000 und 30 000 Euro liegen, je nach Gastland und Organisation. Allerdings besteht die Möglichkeit, ein Stipendium zu erhalten.Jonas Wysny „würde ein Auslandsschuljahr auf jeden Fall weiterempfehlen, auch wenn nicht immer alles super läuft.“

Judith Wysny, Ina Telinski, Klasse 8e, Krupp-Gymnasium