Herne. .

Monica Do (17) überzeugte den Herner Bundestagsabgeordneten Gerd Bollmann. Mit einem Patenschafts-Programm des Bundestages reiste sie in die USA. Nun berichtet sie über ihre Erfahrungen.

Ins Ausland wollte sie schon, als sie in der achten Klasse war. Ihre Schulnoten waren und sind hervorragend. Und zielstrebig ist sie sowieso. Kein Wunder, dass sie Gerd Bollmann, den Herner Bundestagsabgeordneten der SPD, überzeugte.

Monica Do ist 17 Jahre alt und besucht mittlerweile die 12. Klasse eines Gymnasiums in Essen, um dort ihr internationales Abitur zu machen. 2009 erhielt sie ein Stipendium des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) des Deutschen Bundestages. Fast ein Jahr verbrachte sie in Glen Mills, Pennsylvania, bei einer Gastfamilie und besuchte eine amerikanische High School.

Für die Bewerbung um das Stipendium musst die Bochumerin Do drei Phasen durchlaufen. Auf eine schriftliche Bewerbung bei der Partneraustauschorganisation des Bundestages und ein Interview folgt ein persönliches Gespräch mit dem zuständigen Wahlkreisabgeordneten. „Zum Schluss, wenn nur noch zwei oder drei Bewerber übrig sind, habe ich die undankbare Aufgabe, die Entscheidung zu treffen, wer das Stipendium erhält. Dabei sind alle mehr als gut“, sagt Bollmann, dessen Wahlkreis nicht nur Herne, sondern auch die Bezirke Nord und Ost in Bochum umfasst. „Aber nicht in jedem Jahr liegt die Entscheidung bei mir“, schränkt Bollmann ein. „Ich wechsel mich quasi mit Ingrid Fischbach, der CDU-Abgeordneten des Wahlkreises, ab. Und auch ein Abgeordneter von den Grünen war schon mal zuständig.“

Für Monica Do ging im letzten Jahr mit der Entscheidung des Herner SPD-Abgeordneten ein Traum in Erfüllung. „Der USA-Aufenthalt war eine supergute Erfahrung“, schwärmt sie. „Wenn man in einem Land lebt, bekommt man einen ganz anderen Eindruck von den Menschen dort, als das, was man vielleicht aus Medien kennt“, sagt die Gymnasiastin. „Diese Erkenntnis ist sehr wertvoll.“

Ziel: Medizinstudium

Der Deutsche Bundestag vergibt im Rahmen von PPP jährlich 360 Stipendien, um jungen Menschen einen Aufenthalt in den USA zu ermöglichen. Angesprochen sind nicht nur Schüler, die in den USA ein Jahr lang die High School besuchen. Auch junge Berufstätige zwischen 16 und 24 können sich bewerben. Monica Do ist begeistert von PPP. „Es ist schön, dass motivierte junge Menschen für gute Leistungen belohnt werden und die Chance bekommen, eine solche Erfahrung zu sammeln“, sagt die Schülerin.

Ob sie nach ihrem Abitur 2012 zurück ins Ausland geht, weiß sie noch nicht. „Fest steht nur, dass ich Medizin studieren will, egal ob an einer Deutschen Uni oder an einem amerikanischen College. Aber ich schaue schon, ob es Stipendien gibt, weil ein College in den USA sehr teuer ist.“