Gelsenkirchen. . Ein 31-Jähriger aus Gelsenkirchen hat sich in 30 Fällen an sechs befreundeten Männern vergangen. Diese hatte er zuvor mit Ko-Tropfen in den Tiefschlaf versetzt. Vor dem Essener Landgericht legte er am zweiten Prozesstag ein Geständnis ab.

Zumindest erspart er den sechs Opfern eine Aussage vor Gericht: Angeklagt wegen sexuellen Missbrauchs von Widerstandsunfähigen legte ein Versicherungsmakler aus Gelsenkirchen am zweiten Prozesstag vor dem Essener Landgericht ein Geständnis ab

30 Fälle in acht Jahren

Die Öffentlichkeit wurde ausgeschlossen, als der 31-Jährige über die Tatvorwürfe sprach. Mit sogenannten Ko-Tropfen soll er im Zeitraum von acht Jahren bis Juli 2010 in 30 Fällen sechs befreundete Männer bis zur Bewusstlosigkeit in völligen Tiefschlaf versetzt haben. Die jeweiligen Opfer bekamen nicht mit und hatten am nächsten Tag keine Erinnerung daran, dass der 31-Jährige sich manchmal über Zeiträume von einer bis zu eineinhalb Stunden an ihnen verging. Er traf sie unter anderem in seiner Wohnung in Bulmke-Hüllen, auf Ferienreisen in gemeinsamen Hotelzimmern in Paris, Istanbul, in den USA oder auf Gran Canaria.

Nach dem Geständnis wird es wohl nicht nötig sein, dass die Kammer sich in der Verhandlung das fast 24-Stunden füllende Video-Material anschauen muss, das der Angeklagte von den Treffen aufgenommen hat. Der Prozess wird fortgesetzt.