Gelsenkirchen. . Die KG Piccolo hatte am Wochenende zur Galasitzung ins Maritim Hotel in Gelsenkirchen geladen. Rund 300 Narren feierten die fünfte Jahreszeit und auch das 60-jährige Bestehen der „Piccolos“. Die Jecken übten reichlich Kritik an der Politik.

Sie gehören zu den kleinen Vereinen im Karneval, aber sie feiern wie die großen: Die KG Piccolo hatte Samstag im Maritim Hotel zur Galasitzung eingeladen. Mit einem aufwendigen Bühnenprogramm feierten die 300 Gäste gleichzeitig das 60-jährige Bestehen der „Piccolos“.

Ob der Name der Gesellschaft auf die Zahl von nur zehn Gründungsmitgliedern zurückzuführen ist oder ob sich darin auch die Vorliebe zu einem alkoholischen Kaltgetränk widerspiegelt, konnte Moderator Wolfgang Heinberg beim Blick auf die Historie nicht abschließend klären. Gemeinsam mit Andrea Schmitz, die einen kleinen Sturz von der Bühne unbeschadet überstanden hatte und mit karnevalistischen Humor einfach bei Seite lachte, führte der CDU-Ratsfraktionsvize und aktuelle Hoppeditz durch den Abend.

Kleiner Bühnensturz

Zur großen „Geburtstagsfeier“ hatten sich die Honorationen der Stadt im Maritim Saal (Heinberg: „dem Wohnzimmer des Gelsenkirchener Karnevals“) versammelt – angefangen bei Vertretern von CDU und SPD, über die Verantwortlichen der großen Sponsoren bis hin zum Polizeipräsidenten, dem Kämmerer und Oberbürgermeister Frank Baranowski. Und Letzterer bekam gleich beim ersten großen Programmpunkt sein Fett weg. Bauchrednerin Susanne, eine der wenigen weiblichen Vertreterinnen ihrer Zunft, und ihr Spaßvogel „Sir Henry“ nahmen den OB ordentlich auf die Schüppe: „Er macht es so wie wir und frisst sich überall durch.“ Baranowski nahm es mit Humor und sang und schunkelte beim nächsten Höhepunkt auf der Bühne gleich doppelt mit.

Sängerin Jasmin Arenz brachte jede Menge Kölscher Lebensfreude aus ihrer Heimat mit nach Gelsenkirchen. Mit einem Schlager-Medley und den bekannten Karnevalsklassikern brachte die blonde Frohnatur den Saal zum toben. Am Ende musste Arenz, die vom „Playboy“ einst zum „Playmate“ gekürt wurde, über ihren Schatten springen. Wolfgang Heinberg stimmte mit der Sängerin nicht nur „Steht auf, wenn ihr Schalker seid“ an, sondern auch „Berlin! Berlin! Wir fahren nach Berlin!“. Arenz, die immerhin das Kölner Stadtwappen auf dem Unterarm tätowiert hat, nahm es rheinländisch: „Mer muss och jönne könne.“

Tränenreiche Danksagung

Mit dem Büttenredner „Der Mann mit dem Licht“, Gesang von „Harry und Chris“ und einem Showtanz der Großen Garde der KG Piccolo wurde das Bühnenprogramm abgerundet.

Stehende Ovation gab es aber erst für die Stars des Gelsenkirchener Karnevals. Das Stadtprinzenpaar Maik I. (Heinze) und Alexandra I. (Schweinsberg) hatte mit der Galasitzung der KG Piccolo ihren 151. Auftritt in dieser Karnevalssession auf dem Buckel. Der Einmarsch bei ihrem Heimatverein sollte aber einer der schönsten werden. Gemeinsam mit ihrem Hofstaat, dem Traditionskorps und der Tanzgarde bedankten sich die beiden bei ihren Unterstützern. Bei Alexandra Schweinsberg war es sogar eine tränenreiche Danksagung. Nach der Verleihung der Stadtorden durch den OB konnten auch die beiden Aushängeschilder dieser Session ausgelassen feiern.