Gelsenkirchen. Jubel, Trubel, Heiserkeit: Rund 2000 Besucher stimmten sich im Festzelt auf der Königswiese mächtig auf die restlichen Tollen Tage ein. Garden, Männerballett und die „Zehn nackten Friseusen“ durften da nicht fehlen.

„Komm her, nimm erstma’ ‘n Bier!“ Der Bruder von Captain Jack Sparrow an der Theke ist schon gut drauf. Gerade erst hat er sich mit gleich einem ganzen Kasten Biermix-Getränken eingedeckt, die jetzt wahllos in die Runde verteilt werden. „Das brauch’ man für die Stimmungsatmosphäre“, sagt er. Getreu der kölschen Devise „Trink doch ene mit, stell disch niet so a“.

Das scheinen viele der rund 2000 Besucher im Festzelt auf der Königswiese anlässlich der Feierlichkeiten zur Weiberfastnacht ähnlich zu sehen. Während die Cowboys martialisch den Patronengurt mit Likörfläschchen bestücken, um allzeit gerüstet zu sein, greifen die Herrinnen der Schöpfung gerne zur Sektflasche, die sogleich gleichmäßig auf die umstehenden Rotkäppchen, Krankenschwestern und Feen verteilt wird.

Sei es drum. Die Stimmung ist auf jeden Fall von Anfang an prächtig. Während die Birkensdörpe Duure Bänd tief in die Kiste der Stimmungsgaranten („Verdamp lang her“, „Highway To Hell“) greift, tanzen die ersten Jecken schon auf den Tischen.

Stargast Markus Becker

Dann wird es Zeit für den ersten Stargast das Abends: Markus Becker stürmt mit rotem Cowboyhut die Bühne und besingt auch gleich das „Rote Pferd“ (hat sich ja bekanntlich umgekehrt und die Fliege abgewehrt). Nicht nur die Cowboys und -girls packen die Zügel aus und reiten tanzend durchs Zelt. Der Mallorca-erfahrene Sänger hat sichtlich Spaß und holt auch schnell eine ganze Mannschaft auf die Bühne, um unterstützen zu lassen.

Natürlich sorgen auch die Gelsenkirchener Karnevalsvereine für Kurzweil auf der Bühne. Die Garden zeigen athletische Choreographien, bestehen allerdings naturgemäß aus Funkenmariechen. Also Frauen.

Umso größer ist der Aufschrei als „Die Energiebündel“ auf die Bühne geistern. Das Männerballett beginnt als schaurige Skelette, entledigt sich aber über dem Umweg „Blues Brothers“ nach und nach der Oberbekleidung und steht am Ende mit knappen Lederhöschen und Tiger-Tops auf der Bühne. „Da braucht man keine Chippendales mehr“, befindet die Vampirella in der ersten Reihe.

Grande Finale mit Mickie Krause

Zum großen Finale ist es dann an Mickie Krause, den Saal zum Kochen zu bringen. Kein Problem, die „Zehn nackten Friseusen“ kennt jeder. Es wird so wild getanzt, dass der Boden bebt.