Gelsenkirchen. Im Alltag gehen Sebastian, Simon, Kevin und Tobias zur Schule, machen eine Ausbildung, wollen studieren. Abends stehen sie gemeinsam auf der Bühne: “Nachklang“ heißt ihre Band - und den hinterlassen sie auch mit ihrer Musik.

Es sind vier ganz normale Typen, die da beim Soundcheck auf der Bühne herumwuseln. Sebastian (22) ist einer von ihnen. Konzentriert dreht er an den Reglern, optimiert den Sound seiner Gitarre. Abends liefert der Mann mit Mütze und Karohemd starke Rockmelodien für seine Bandkollegen Simon (20), Kevin (23) und Tobias (18) - tagsüber macht er eine Ausbildung zum Koch, will danach studieren. Ein ganz normaler Typ eben.

Jeder singt mit

Genauso wie die anderen drei Mitglieder der Band „Nachklang“. Drummer Tobias steckt sogar gerade mitten im Abi. Auf ihrer Homepage (www.nachklang.com) beschreiben sie sich als bodenständige Typen, die bodenständige Musik machen. Bis auf Kevin kommen alle aus Gelsenkirchen. Ihre musikalische Heimat sehen sie „irgendwo zwischen Indie, Punk, Pop und Akustik“. „Wir wollen uns da nicht festlegen“, sagt Simon. Ein Vergleich mit anderen Bands liege dann nahe und es sei nicht ihre Intention zu kopieren. „Es ist wichtig, dass wir immer wieder innovativ sind, was Eigenes machen“, sagt Sebastian, „so können wir gut durchdachte und qualitative Musik abliefern.“ Eine Besonderheit: bei „Nachklang“ darf jeder mal singen. „Vier Stimmen - das findet man nicht bei vielen Bands“, sagt Sebastian.

Auch wenn die Band auf Freunde und Familie bauen kann, hat sie doch größere Ziele als auf Familienfesten zu spielen. „Klar unterstützen uns unsere Freunde, aber wir wollen auch Fremden gefallen. Dann wissen wir, dass wir wirklich gut sind“, sagt Sebastian. Fremde seien kritischer.

Nachdenkliche Songs

Seit Mitte 2010 ist „Nachklang“ mit eigenen Texten, die bisher alle aus der Feder von Frontsänger Simon stammen, am Start. „Die Songs sind nicht so Friede-Freude-Eierkuchen-Lieder, sondern stimmen eher nachdenklich“, sagt Simon. Das gemeinsame Proben um die Auftritte zu optimieren klappt jedoch eher selten. Simon wohnt unter der Woche in Neus, Bassist Kevin in Duisburg, Sebastian steckt mitten in der Ausbildung und Tobias jobbt nebenbei. Viel Zeit bleibt da nicht.

Dennoch schaffen es die vier motivierten Musiker, einen sauberen Auftritt auf die Beine zu stellen. „Uns geht es darum, Qualität abzuliefern, deshalb machen wir uns auch alleine viele Gedanken und üben neue Stücke, bei unseren Treffen führen wir die Ideen dann zusammen“, erzählt Sebastian. „Wenn ich neue Ideen habe, gebe ich sie zum Beispiel immer direkt ins Handy ein, damit ich sie nicht vergesse“, verrät er seine Methode.

Kontakt zu den Fans

Wichtig ist der Band auch der Kontakt zu den Fans. „Über unsere Homepage versuchen wir uns mit verschiedenen Aktionen wie einem Songvoting interessant zu machen“, sagt Sebastian. „Und das gelingt erstaunlich gut“, ergänzt Simon.

„Nachklang“ ist eine intelligente, sehr selbstreflektierende Band, die Spaß am Musik machen hat. Das spürt man, das steckt an und hinterlässt... na was? Genau: einen gewissen Nachklang.