Marc Brenken hat etwas gefunden. Etwas, das ihm gefällt.

Der Pianist gibt den anderen drei Musikern mitten im Stück spontan ein Zeichen, reckt seinen rechten Arm in die Luft, während seine linke Hand weiter die Tasten bedient. Manchmal artikuliert er sich auch mit Lauten. Da ist er ganz spontan, da improvisiert er. Genau wie bei der Musik.

Martin Furmann von der Gelsenkirchener Jazz-Initiative GEjazzt hatte für Donnerstagabend mal wieder zusammen mit Musiker-Freunden von sich in den urig-kuscheligen Keller an der Florastraße 28 in der Altstadt eingeladen – zu einer weiteren Session in der Reihe GEjazzt Open. Mit von der Partie waren diesmal neben Brenken auch Jean Yves Braun an der Gitarre und Oliver Rehmann am Schlagzeug. Mehr als ein Dutzend Musik-Liebhaber kamen aber nicht in die Jazzart-Galerie. Stell dir vor, es ist Jazz und keiner geht hin.

Dem Quartett ist’s anscheinend egal. Furmann versteht die Reihe ohnehin als „Spielwiese“, will „einmal im Monat ein Konzert vor interessierten Leuten geben“. Die Musiker sind am Donnerstagabend in ihrem Element, werden eins mit ihren Sound-Konstrukten – allen voran Brenken, der sein E-Piano auch gerne mal wie eine Trommel beklopft. Sie spielen Eigenkompositionen von Brenken und Braun, aber auch Stücke von Modern-Jazz-Legende Thelonious Monk.

„Wir spielen bei jedem Auftritt zum ersten Mal in der jeweiligen Konstellation zusammen“, erklärt Martin Furmann das Konzept der Reihe Kein Konzert solle sich wiederholen. Eben GEjazzt open.