Gelsenkirchen. . Bücher bleiben der Renner. Das zumindest stellte die Stadtbibliothek Gelsenkirchen bei ihrem Rückblick auf das Jahr 2010 fest. Vor allem Hörbücher werden beliebter. Dennoch verzeichnete das Haus der Bücher einen leichten Rückgang bei den Ausleihen.
In der Medienausleihe hat die Bibliothek ihr Vorjahresergebnis nur knapp verpasst: Mit 1.407.117 Verbuchungen lag sie etwa fünf Prozent unter dem Resultat von 2009. Für den leichten Rückgang gibt es viele Gründe. Dazu zählt zum Beispiel die Anpassung der Öffnungszeiten an vergleichbare Einrichtungen in anderen Städten. So ist die Bibliothek mit ihren Stadtteilstandorten jetzt nur noch 170 statt vorher 201 Stunden in der Woche geöffnet.
Frauen sind die fleißigeren Leseratten
Dennoch zählt die Stadtbibliothek noch über 13.280 Leserinnen und Leser, von denen fast 5.300 unter 18 Jahre alt sind. Die fleißigsten Nutzer sind Mädchen und Frauen, die 62 Prozent der Ausleih-Kundschaft ausmachen. Junge Männer ab 13 Jahren verzichten häufig auf den Besuch der Bücherei.
Die Bibliothek verfügt heute über 253.815 Medien, davon 178.032 Bücher. Und obwohl die Zukunft des Buches immer mal wieder in Frage gestellt wird, sind sie mit etwa 30 Prozent der Ausleihen die Zugpferde jeder Bibliothek. Und das, obwohl sie mit einer Vier-Wochen-Ausleihfrist längst nicht so rasant umgesetzt werden können wie CDs oder DVDs. Für die gibt es nur eine Ausleihfrist von einer Woche.
Hörbücher entwickeln sich zu Ausleihrennen
Zu echten Ausleihrenner haben sich in den letzten Jahren auch in Gelsenkirchen die Hörbücher entwickelt. Auf der Beliebtheitsskala gefolgt von Spielfilmen und Musiktonträgern.
Bei den Büchern liegen Romane ganz klar vorn, gefolgt von Sachgruppen wie Pädagogik, Spiel- und Bastelbücher und auch Jugendsachbücher liegen gut im Rennen.
Bei den Veranstaltungen zählten im letzten Jahr die reihen „Ruhr 2010“ und „Mord am Hellweg“ zu den echten Highlights. In beide Veranstaltungsreihen haben sich die Bibliotheksmitarbeiter mit unterschiedlichen Aktivitäten engagiert. Erfolgreich!
Internet sorgt für positive Entwicklung
Eine sehr positive Entwicklung für Bibliotheksbenutzer liegt zudem, so betont es der Leiter der Gelsenkirchener Bücherei, Friedhelm Overkämping, in der Entwicklung des Internets. Noch vor zehn Jahren mussten Nutzer immer vor Ort sein. Heute können sie über das Internet ihre Reservierungswünsche eingeben, die Fristen der ausgeliehenen Medien verlängern, Bestellungen in der Fernleihe eintragen, Katalogauskünfte einholen und Recherchen vornehmen ohne die Bibliothek zu betreten.
Noch im Laufe des Jahres soll jeder Besitzer eines Bibliotheksausweises Medien wie Filme aber auch Bücher auf den eigenen PC herunterladen können.