Buer. .

Einen Bahnhofsbuchhandel zu eröffnen, ohne in der Nähe einen Bahnhof zu haben, ist durchaus eine unkonventionelle Idee. In Buer hat diese Gestalt angenommen. Seit Samstag ist am Goldbergplatz der „Print Store“ geöffnet. Ein 200 Quadratmeter großes El Dorado für Zeitungsleser.

„Wir wollen mit diesem Shop die Vielfalt der Zeitungen und Zeitschriften präsentieren“, erklärt Lars Toppe, Geschäftsführer des Grossisten „Print Medien Gesellschaft“, der den Laden betreibt. Zugleich verrät er, dass fortan 1700 Titel hier verfügbar sein werden. Weitere 1000 können für interessierte Kunden beschafft werden. Das entspricht dem Sortiment des Pressegroßhandels.

„Wir wollen das Konzept des Bahnhofbuchhandels in die Städte bringen“, erklärt Toppe. Der Laden in Buer ist der Prototyp zu dieser neuen Idee. Der Standort bot sich an, da die „Print Medien Gesellschaft“ bereits Inhaber des kleineren Vorgängerladens an selber Stelle war. Und noch ein Argument spricht für Buer. „Als Grossist beliefern wir täglich 3000 Einzelhändler in der Region. Dieser Standort ist von all diesen der drittstärkste.“

Kaum zu glauben, aber wahr. Und tatsächlich drängen sich die Kunden schon morgens an den Regalen vorbei. Noch muss man genau schauen, wo das steht, was man lesen will. Obwohl es an vielen Regalen Farbencodes gibt. Frauenmagazine stehen im Regal mit den gelben Kanten, internationale Zeitschriften findet man zwischen rosafarbenen Kanten. Dazwischen ist eine Vielfalt an Zeitschriften in langen Regalen untergebracht. Das Besondere dabei ist, man kann sie sehen. Jeder Titel ist voll sichtbar und wird nicht von einer anderen Zeitschrift verdeckt.

Zwischen den Zeitschriften sind auch ein paar Bücher zu finden. Davon soll es bald mehr im Store geben. Und auch die obligatorischen Groschenromane und Rätselhefte fehlen nicht. „Es gibt eine beständige ältere Zielgruppe, die das nachfragt“ weiß Toppe.

In den kommenden Monaten wird sich zeigen, ob der Grossist in seinem neuen Konzept bestätigt wird. „Wir werden uns die Umsatzentwicklung anschauen, gehen aber davon aus, dass Umsatz und Kundenfrequenz wachsen. Wenn sich alles so entwickelt, wie wir erwarten, werden wir den nächsten Store in Essen eröffnen“, so Lars Toppe.

Auf Unkenrufe, digitale Medien würden Zeitungen und Zeitschriften bald ablösen, gibt der Geschäftsführer des Grossisten gar nichts. „Sicher muss man der Zeit Tribut zahlen. Wir glauben aber an unser Kerngeschäft. Natürlich gibt es auch in unserem Bereich Veränderungen. Aber die gibt es überall auf der Welt. Wir sind überzeugt, über gute Zeitschriften und Neuerscheinungen sogar neue Leser an diese Medien heran führen zu können.“