Gelsenkirchen. . Unter dem Titel “Letters to the Editor“ stellen derzeit Schüler des Gauß-Gymnasiums Gelsenkirchen in der Brüsseler NRW-Landesvertretung Foto-Collagen zum Strukturwandel aus. Sie zeigen dabei nicht nur Chancen auf, sondern auch, was im Argen liegt.

Als erste Schule und wahrscheinlich auch mit dem ersten Gelsenkirchener Beitrag überhaupt hat es das Carl-Friedrich-Gauß-Gymnasium nach Brüssel in die Räumlichkeiten der NRW-Landesvertretung geschafft. Zur Vernissage der Fotoausstellung „Letters to the Editor“ reiste eine Delegation aus Schülern, Lehrern und Eltern - und natürlich auch Initiator und Fotograf Ulrich Gröning - am Montag nach Belgien.

Aufnahmen aus der unmittelbaren Umgebung

Etwa 500 Fotografien sind als insgesamt sechs Collagen auf 60 x 200 Zentimeter große Displays geklebt worden und hängen jetzt in der Empfangshalle an der Rue Montoyer 47. Vom Fünftklässler bis zum Schüler der 13. Stufe hatten sich die Gauß-Gymnasiasten beteiligt und im November 2010 Aufnahmen ihrer unmittelbaren Umgebung in ihrem Stadtteil gemacht.

Wie so häufig hat auch die Gauß-Ausstellung den vielbeschworenen Strukturwandel zum Thema. Aber, anders als sonst, zeigen die „Letters to the Editor“ (Briefe an den Herausgeber/Leserbriefe) nicht nur die Chancen auf, die sich bieten, sondern auch das, was nach wie vor im Argen liegt. „Damit können wir in Brüssel deutlich machen: ,Uns geht’s noch nicht gut in Gelsenkirchen’“, sagt der stellvertretende Schulleiter Franz-Ludger Schürmann.

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Von DerWesten

„Es ist nicht nur alles positiv“

Laura Brandenburger (18) hat etwa die St. Barbara-Kirche in Rotthausen mit einem Bauzaun davor fotografiert. „Strukturwandel bedeutet auch, dass Kirchen schließen“, sagt die ehemalige Schülersprecherin. Sie habe eine negative Seite des Wandels aufzeigen wollen: „Es ist nicht nur alles positiv.“ Eine ausgefallene Idee hatte auch Ina Hoang (18). Sie lichtete - wie wahrscheinlich viele andere auch - das Musiktheater ab. „Das ist einfach typisch für Gelsenkirchen“, sagt sie. Zusätzlich aber hielt sie ihren nach oben gereckten und mit einem Gesicht und einer Krawatte bemalten Daumen ins Bild.

Die Ausstellung in Brüssel endet am 25. Februar. Danach sollen die „Letters to the Editor“ nach Münster zum Regierungspräsidenten kommen. Und irgendwann sollen sie natürlich auch wieder in Gelsenkirchen landen.