Gelsenkirchen. . In Gelsenkirchen und Herten sollten Viertklässer “coole Ideen gegen die Klimaerwärmung“ zu Papier bringen. Nun erhielten die Sieger des Malwettbewerbes ihre Preise. Angesichts ausschweifender Reden brauchten sie dabei jedoch reichlich Sitzfleisch.
„Coole Ideen gegen die Klimaerwärmung“: Im Oktober, als Gelsenkirchen und Herten sich noch Hoffnungen auf den Titel „Innovation City Ruhr“ machten, trugen die beiden Städte den Klimaschutzgedanken auch in die Grundschulen. Viertklässler sollten in einem Malwettbewerb ihre Vorstellungen mit Bunt-, Filz- und Wachsstiften zu Papier bringen.
18 Grundschulen in Herten und Gelsenkirchen wurden angesprochen; neun mit insgesamt 17 Klassen beteiligten sich schließlich. Aus den über 300 eingereichten Bildern wählte eine Jury mit Hilfe der Gelsenkirchener Künstlerin Claudia Lüke drei Einzel- und zwei Klassen-Gewinner, die gestern im Wissenschaftspark Urkunden und Preise entgegennehmen konnten.
Ehe es so weit war, mussten die Kleinen auf ihren Siegerplätzen allerdings erst einmal reichlich Sitzfleisch beweisen. Nach einer kurzen Einführung durch Projektleiter Wolfgang Jung erzählte Gelsenkirchens OB Frank Baranowski von „Innovation-Ruhr“-Zielen, von Kohlendioxid-Reduzierung um 50 Prozent bis 2020 und vom Gewinn, den Gelsenkirchen/Bottrop trotz der Niederlage gegen Bottrop verbuchen können; Hertens Stadtbaurat Volker Lindner berichtete von konkreten Ansätzen bei der Umsetzung gemeinsamer Pläne. Die Sponsoren kamen zu Wort, es ging um Firmenphilosophie und Visionen einer neuen Energielandschaft...
Tapfer gegen sinkende Augenlider gekämpft
Mittelstufenschüler hätten vielleicht interessiert gelauscht – an den inhaltlich überforderten Acht- oder Neujährigen liefen die ersten gut 20 Minuten deutlich vorbei. Stimmung kam erst auf, als die sichtlich stolzen Sieger endlich ihre Auszeichnungen entgegennehmen durften: Die drei Einzelpreise (Experimentierkasten, Buch, Kino-Freikarte, Zoom-Besuch) gingen nach Herten; bei den Klassenpreisen hatten die 4c der Mährfeldschule Gelsenkirchen (beste Gestaltung) und die 4a der Gemeinschaftsgrundschule Im Brömm (bestes Konzept, die meisten Ideen) die Nase vorn.
Doch so schnell die Aufmerksamkeit der Kinder geweckt war, so schnell erlosch sie wieder. Denn ausgezeichnet wurden auch drei „Erwachsene“, die einen parallel veranstalteten Bürger-Ideenwettbewerb gewonnen hatten und nun ihre Maßnahmen und Pläne erläutern durften. Wie diszipliniert die Kinder auch noch diesen Teil absaßen, wie tapfer sie gegen absinkende Augenlider ankämpften, das wäre einen weiteren Preis wert gewesen.