Gelsenkirchen.

Insgesamt 230 Jubilare der Stadt Gelsenkirchen ehrte OB Frank Baranowski am Freitagabend. Einer war darunter, der sein 50. Jubiläum feierte: Franz-Josef Reinhardt, der 1960 mit 14 Jahren bei der Stadt Gelsenkirchen anfing - und bis heute dort blieb.

Wenn sich in 50 Jahren jemand die Gelsenkirchener Chronik 2011 zur Hand nehmen sollte, dürfte er nicht schlecht staunen – gab es doch anno 2011 tatsächlich noch Menschen, die 50-jähriges Dienstjubiläum bei ein und denselben Arbeitgeber feiern konnten. So wie Stadtmitarbeiter Franz-Josef Reinhardt, der am Freitagabend von OB Frank Baranowski im Musiktheater geehrt wurde.

Am 1. April 1960, nur wenige Tage nach seinem 14. Geburtstag und dem Abschluss der 8. Klasse Volksschule, trat der gebürtige Ückendorfer in den Dienst der Verwaltung. „Stadt oder Sparkasse – etwas Sicheres sollte es damals sein“, erzählt Franz-Josef Reinhardt. Es wurde „etwas Sicheres“. Und später dann auch etwas mit (Verkehrs-)Sicherheit.

Für Verkehrssünder zuständig

Denn: Seit den 90er Jahren ist der Stadtinspektor als Teamleiter im Rechtsamt für Verwarnungs- und Bußgelder von Verkehrssündern zuständig, die an Starenkästen oder mobilen Anlagen geblitzt worden sind. Klingt nach einem konfliktreichen Job. Ist es auch – manchmal: „Einige Bürger rufen schon mal an, um ihren Frust rauszulassen“, berichtet Reinhardt. Aber der Ärger weiche dann in der Regel schnell der Einsicht.

Und wie steht’s um Reinhardts Verkehrssünderbilanz? „Ja, ich bin auch schon mal geblitzt worden“, bekennt der mit Frau in Bulmke-Hüllen lebende 64-Jährige. Allerdings nicht in Gelsenkirchen, sondern in Essen. Streng genommen ist er sogar zweimal geblitzt worden: Als Hobby-Radler geriet er nämlich mal durch Zufall als Statist im Hintergrund auf ein Raser-Foto.

Zwei Stationen sind besonders in Erinnerung geblieben

An zwei weitere Stationen in der langen Verwaltungslaufbahn denkt er besonders gerne zurück: So erhielt er noch als Azubi im Ordnungsamt Einblicke in die Lebensmittelkontrolle. Das sei spannend gewesen – auch ohne Dioxinskandal. Und in der Pfandleihanstalt sei es ebenfalls „sehr interessant“ gewesen, sagt er.

Wenn der zweifache Vater und einfache Großvater nun in Kürze den verdienten Ruhestand antritt, wird er sich anderen spannenden Dingen widmen – wie zum Beispiel ausgedehnten Trekking-Touren.

230 Jubilare und Ruheständler

Großer Bahnhof im Musiktheater: Insgesamt 230 Mitarbeiter – Dienstjubilare und Ruheständler – ehrten OB Frank Baranowski und Personalrats-Chef Jürgen Micheel am Freitagabend im feierlichen Rahmen. 80 Mitarbeiter konnten auf 25 Dienstjahre zurückblicken, 58 auf 40 Dienstjahre sowie ein Mitarbeiter - Franz-Josef Reinhardt - auf 50 Jahre. 91 Mitarbeiter gingen in den Ruhestand. Nach der Ehrung gab es ein Abendessen bei Musikbegleitung und eine „Anatevka“-Aufführung.