Gelsenkirchen. Gelsenkirchen ist auf dem Stimmzettel prominent vertreten. Rückblick, Ausblick, Zahlen und Fakten - alles Wichtige zur Europawahl 2024.

34 Parteien stehen auf dem Wahlzettel, wenn am 9. Juni rund 189.000 Wahlberechtigte in Gelsenkirchen aufgerufen sind, ihre Stimme bei der Europawahl abzugeben. Für insgesamt 209 Wahlbezirke in der Stadt werden 1463 Wahlhelfer benötigt. Diese Zahl sei nahezu erreicht, so die Stadt. Die prominenteste Kandidatin ist dabei sicherlich die Grüne Terry Reintke. Und doch ist sie nicht die einzige Spitzenkandidatin aus Gelsenkirchen.

Europawahl 2024: Diese Kandidaten kommen aus Gelsenkirchen

Die gebürtige Gelsenkirchenerin und Wahl-Duisburgerin Reintke, die bereits Co-Vorsitzende der Grünen im Europäischen Parlament ist, geht als Gesicht der Grünen-Partei für die Europawahl ins Rennen. Auf dem vordersten Listenplatz ihrer Parteien stehen darüber hinaus noch die Gelsenkirchenerin Cornelia Keisel (Tierschutz hier!) und Monika Gärtner-Engel für die MLPD. Auf den ersten zehn Listenplätzen der extremen Linken stehen außerdem noch weitere vier Gelsenkirchener Kandidaten.

In Gelsenkirchen berufstätig, bisher aber vergleichsweise noch unbekannt in der politischen Landschaft, ist die Hernerin Nicole Schmidt, die für die SPD Gelsenkirchen ins Europaparlament einziehen will. Sie steht auf Bundeslistenplatz 41. Bei der Europawahl vor fünf Jahren zogen 16 Sozialdemokraten aus Deutschland ins Europäische Parlament.

Ob es der SPD mit Nicole Schmidt gelingen wird, die historische Klatsche der vergangenen Europawahl wieder wettzumachen, ist eine der spannendsten Fragen in Gelsenkirchen. Vor fünf Jahren fielen die Sozialdemokraten von zuvor 46,1 Prozent der Stimmen auf 25,7 Prozent erdrutschartig ab. Auch die CDU verlor deutlich, und fiel von 23,6 auf 19,6 Prozent.

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Die größten Gewinner in Gelsenkirchen waren vor fünf Jahren die Bündnisgrünen sowie die AfD. Die Rechtsaußen-Partei konnte ihr Ergebnis mit erreichten 16,4 Prozent mehr als verdoppeln. Und auch die Grünen schnitten mit 15,6 Prozent mehr als doppelt so gut wie bei der vorherigen Europawahl ab. Die Linke bekam 4,6 Prozent der Stimmen und die FDP verbuchte mit 5,2 Prozent der Stimmen einen Zuwachs um drei Prozent.

So war die Wahlbeteiligung bei der Europawahl in Gelsenkirchen zuletzt

Mit der Europawahl 2024 sind erstmals auch unter 18-Jährige wahlberechtigt. Abstimmen darf, wer am 9. Juni 16 Jahre alt ist. Ob das abgesenkte Wahlalter auch die Beteiligung an der EU-Wahl erhöht, ist offen: Sie war bei der letzten Wahl 2019 bereits deutlich gestiegen und hatte 61,4 Prozent erreicht. 2014 waren es nur 48,1 Prozent gewesen. In Gelsenkirchen lag die Wahlbeteiligung 2019 indes bei nur 51,25 Prozent und im Jahr 2014 nur bei 45,2 Prozent.

Obgleich die Europawahl – gemessen an der Wahlbeteiligung – weniger relevant für die Wählerinnen und Wähler in Gelsenkirchen zu sein scheint, ist der 9. Juni als Stimmungsbarometer für die hiesigen Parteien ein wichtiger Tag. Die Wahl zum Europaparlament ist die letzte, zu der die Gelsenkirchener aufgerufen sind, ehe sie im kommenden Jahr über ein neues Stadtparlament, das Oberbürgermeisteramt und anteilig über den Bundestag entscheiden.

Wichtige Wahlen 2025 in Gelsenkirchen - Wer will Oberbürgermeister werden?

Wer 2025 für das Amt des Oberbürgermeisters in Gelsenkirchen kandidieren wird, steht noch nicht fest. Bislang hat noch keine der hiesigen Parteien bekannt gegeben, wen sie ins Rennen schicken will. Auch die amtierende Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) hat noch nicht erklärt, ob sie für eine weitere Amtszeit kandidieren will.

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Ebenso unklar ist, wen die CDU ins Rennen schicken will. 2020 konnten die Christdemokraten mit ihrem Kandidaten Malte Stuckmann zwar, mit 25,1 Prozent der Stimmen, 7,4 Prozentpunkte zur vorherigen Wahl dazugewinnen, während die SPD mit Karin Welge von 67,4 Prozent auf 40,4 Prozent stürzte. Unterm Strich ging Welge aber mit weitem Vorsprung durchs Ziel.