Gelsenkirchen. Stattliche Förderung vom Bund soll es ab dem Schuljahr 2024/25 für 19 besonders belastete Schulen in Gelsenkirchen geben. Wir sagen, für welche.
Dass Gelsenkirchen profitieren würde, stand bereits seit längerem fest. Jetzt sind auch die Schulen benannt, die in der Stadt in der ersten Förderrunde - ab Sommer 2024 - zehn Jahre lang von einem Fördertopf des Bundes profitieren sollen. Allein elf Grundschulen sind bei dieser ersten von zwei Margen dabei, wie der Gelsenkirchener Bundestagsabgeordnete Markus Töns (SPD) der Redaktion verriet. Die Auswahl wurde in Nordrhein-Westfalen, nach dem jüngst erst aktualisierten und überarbeiteten Sozialindex getroffen. Töns lobte vor allem die Tatsache, dass auf diesem Weg sowohl Kinder aus armutsgefährdeten Familien als auch solche mit Migrationsgeschichte besser unterstützt werden können.
In anderen Bundesländern gibt es einen solchen schulscharfen Sozialindex nicht, weshalb dort die Auswahl komplizierter ist. Grundsätzlich sieht das Programm vor, 60 Prozent der Unterstützung in Grundschulen fließen zu lassen, den Rest in besonders herausgeforderte weiterführende und Förderschulen. Insgesamt sollen 19 Gelsenkirchener Schulen schon im ersten Schritt profitieren.
Alle Hauptschulen und je eine Gesamtschule, eine Realschule, ein Gymnasium und ein Berufskolleg
Bereits ab dem Schuljahr 2024/25 sollen laut Töns diese elf Grundschulen Unterstützung bekommen: Georgstraße, Friedrich-Grillo-Schule, Schalker Regenbogenschule, Sternschule, Ebersteinstraße, Hohenfriedberger Straße, Glückaufschule Ückendorf, Wiehagenschule, Mechtenbergschule, Turmschule und Kurt-Schumacher-Straße. Die acht geförderten weiterführenden Schulen werden laut Töns das Grillo-Gymnasium, das Berufskolleg am Goldberg, die Gertrud-Bäumer-Realschule, die Gesamtschule Berger Feld, die Hauptschulen Am Dahlbusch, an der Emmastraße, der Grillostraße und an der Schwalbenstraße sein.
Welche Schule wie viel Geld bekommt, ist noch unklar
Bundesweit werden 4000 Schulen jeweils zehn Jahre lang unterstützt, in NRW sind es 920 Schulen, in die 2,3 Milliarden Euro fließen sollen. Das Startchancenprogramm, finanziert je zur Hälfte von Bund und Land plus kommunalem Anteil in einem Bereich, wurde von der Ampelregierung gemeinsam mit den Ländern im Februar 2024 beschlossen. Dabei soll aus dem Budget nicht nur Geld an die Schulen fließen, sondern auch strukturelle Unterstützung. Wie viel Geld wirklich den einzelnen Schulen zugewiesen wird, ist noch unklar. Auch wie viele weitere Gelsenkirchener Schulen im zweiten Schritt profitieren werden, ist noch nicht bekannt.
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Drei Säulen umfasst das Paket: Geld für Investitionen in eine zeitgemäßes und zukunftsfähiges Lernumfeld, also bauliche Maßnahmen und Ausstattung, ist eines davon. 70 Prozent dieser Förderkosten übernimmt der Bund, Land und Kommunen - nach neuestem Stand wohl eher die Kommunen - sollen 30 Prozent tragen. Markus Töns ist stolz, dass Gelsenkirchen von diesem bisher größten und am meisten zielgerichteten Paket stark profitieren soll. Bislang erhielten in NRW lediglich 60 ausgewiesene Talentschulen besondere Unterstützung.
Töns: Land soll zusätzliche Mittel zur Unterstützung beitragen
Töns mahnt aber auch: „Ich fordere die NRW-Landesregierung auf, ihren Beitrag zur vollständigen Umsetzung dieses Programms auch aus zusätzlichen Landesmitteln zu leisten, um echte Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit zu gewährleisten.“ Noch ist nicht bis ins Letzte geklärt, ob und wie die 30 Prozent Eigenanteil von Land und Kommune finanziert werden, hatte Bildungsdezernentin Anne Heselhaus zuletzt im Bildungsausschuss angedeutet. Als Eigenanteil nicht zulässig sein sollen voraussichtlich bereits begonnene Maßnahmen zur Modernisierung der Lernumgebung sein. Sicher ist aber, dass das Geld vom Bund flexibel abgerufen werden kann, es keine strikten Jahresbudgets gibt, die bei Nichtabruf verfallen.
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Die zweite Fördersäule sind Finanzhilfen für die Unterrichtsentwicklung. Es soll ein Chancen-Budget mit pädagogischer und systemischer Beratung sein, abgestimmt auf die Bedürfnisse der jeweiligen Schule. Vor allem Basiskompetenzen in den Fächern Deutsch und Mathematik stehen dabei Mittelpunkt. Die dritte Säule schließlich soll den den Ausbau multiprofessioneller Teams an den geförderten Schulen finanziell unterstützen.