Gelsenkirchen. Zur eigenen Bestattung haben Menschen sehr verschiedene Wünsche. Das ist eine neue Option auf Gelsenkirchens katholischem Friedhof.
In den letzten Jahren hat sich die Bestattungskultur auch in Gelsenkirchen stark verändert. Auf die veränderten Vorstellungen und Wünsche ihrer Bürgerinnen und Bürger hat die Stadt auf ihren Friedhöfen bereits vor einigen Jahren reagiert. Neben Erdbestattungen in Wahl- oder Reihengräbern gibt es vielfältige Alternativen, vom Friedhain bis hin zu Grabfeldern für Menschen muslimischen Glaubens. Nun hat auch die katholische Propstei-Gemeinde seit Februar 2024 die Möglichkeiten auf dem Friedhof am Stäfflingshof erweitert.
Keine Extrakosten für Pflege und Grabmal
Dort können Angehörige ab sofort ihre verstorbenen Liebsten im Schatten eines Baumes bestatten lassen. Bei dieser Beisetzungsart entfallen die Kosten für Grabpflege und Grabmal, sodass es sich nicht nur um eine naturnahe, sondern auch um eine besonders günstige Bestattungsform handelt. 1587 Euro ruft die Friedhofsverwaltung dabei für das Nutzungsrecht, die Grabbereitung und die Kapellennutzung als Gesamtkosten auf. Allerdings besteht dabei eben auch keine Möglichkeit, die Stelle individuell zu kennzeichnen. Rund um einen Baum können bis zu zehn Urnen beigesetzt werden, auf einer Stele sind die Namen der zehn Beigesetzten aufgelistet.
Friedhofsgärtner Thomas Seppelfricke, der den Friedhof verwaltet, hatte angeregt, diese Variante auch auf einem katholischen Friedhof anzubieten, um Angehörigen hier eine bezahlbare Alternative zu den Waldbestattungen zu bieten. „Im Winter sind die Friedwald-Grabstätten etwa in Westerholt für ältere Menschen mit Rollator häufig kaum zugängig, wenn der Boden aufgeweicht ist. Es gibt dort keine befestigten Wege, was schon bei Besetzungen sehr schwierig ist“, erklärt Seppelfricke den Hintergrund.
+++ Sie wollen keine Nachrichten aus Gelsenkirchen verpassen? Dann können Sie hier unseren kostenlosen Newsletter abonnieren +++
Bei der Baumbestattung auf dem Friedhof Stäfflingshof sei der Zugang kein Problem, auf der Grabstelle werden pflegeleichter Bodendecker gepflanzt und bei Bedarf auch Unkraut gejätet, so Seppelfricke. Ein weiteres Angebot auf „seinem“ Friedhof in Bismarck ist die „Naturruh“-Beisetzung, die auch Erdbestattung zulässt, zudem persönliche Stelen. Diese bieten auch andere Friedhöfe in Gelsenkirchen an.
Bei den klassischen Grabanlagen rufen die katholischen Friedhöfe in der Stadt recht unterschiedliche Kosten auf, die aufgrund unterschiedlicher Optionen auch schwer vergleichbar sind. Der Kostenrahmen jedenfalls liegt zwischen 1860 Euro ohne Grabpflege für ein Reihengrab, und 2680 Euro für ein Erdwahlgrab beziehungsweise rund 1500 für ein Urnenwahlgrab, plus Grabpflege. Besondere Bedingungen wie verpflichtende Dauergrabpflege gibt es bei Gemeinschaftsanlagen auf dem Altstadt- und Neustadtfriedhof. Bis zu 7000 Euro können dort inklusive Grabpflege anfallen. Und dann kommen auch noch die Kosten für den Bestatter hinzu.
Auf den städtischen Friedhöfen werden Kosten zwischen 1500 (Urnenfach im Kolumbarium) und 4101 Euro (Wahlgrabstelle Sarg) fällig für Nutzungsrecht und Grabbereitung; ohne Grabpflege- und Bestatterkosten. Grabpflege inklusive sind bei Friedhain-Gräbern auf alten Friedhöfen. Die Kosten liegen hier bei 4078 Euro bei Sargbestattung und 2314 Euro für Urnen.
Mehr Info zu Friedhöfen
Detaillierte Informationen zu Kosten und Angeboten sind für die städtischen Friedhöfe im Zentralen Friedhofsbüro an der Wickingstraße 25a unter Telefon 0209 954-4177 oder -4410 sowie per E-Mail an
friedhofsbuero@gelsendienste.de zu erfragen. Für den Evangelischen Altstadtfriedhof an der Kirchstraße 59 gibt es die Möglichkeit unter 0209 70 26 37 88, für den Evangelischen Friedhof am Rosenhügel 16 unter Telefon 0209 86 340. Die katholischen Friedhöfe im Stadtsüden sind über die St. Augustinus-Gemeinde erreichen unter Telefon 0209 92 58 58 01 beziehungsweise friedhof@propstei-ge.de. Der katholische Friedhof in Resse wird von der St. Urbanus Gemeinde verwaltet. Informationen gibt es hier unter Telefon 0209 38 600 26 oder per E-Mail an anja.schieler@urbanus-buer.de.
Auf dem Evangelischen Altstadt-Friedhof wird bei den Kosten neben den verschiedenen Bestattungsformen auch zwischen dem Alter der Verstorbenen differenziert. So gibt es deutlich geringere Tarife für Kinder unter fünf Jahren und für die Bestattung von totgeborenen Babys und Fehlgeburten. Der Kirchenkreis gibt allerdings keine Gesamtpreispakete an, sondern listet die Einzelleistungen in seiner Gebührensatzung auf.