Gelsenkirchen. Wenn die AfD am 27. Januar zum „Bürgerdialog“ in Gelsenkirchen einlädt, soll dagegen protestiert werden. Das Programm nimmt Form an.
Das „Gelsenkirchener Aktionsbündnis gegen Rassismus und Ausgrenzung“ hat nun bekannt gegeben, wo und wann genau die geplante Anti-AfD-Demo stattfinden soll. Demnach wird zum „Protest gegen Hass, Hetze und AfD“ am 27. Januar, 17 Uhr, auf dem Heinrich-König-Platz aufgerufen.
Nur wenige Meter weiter, im Hans-Sachs-Haus, soll ab 18 Uhr ein „Bürgerdialog“ der AfD stattfinden. Geplant ist dort unter anderem ein Redebeitrag von der stellvertretenden Sprecherin der Bundestagsfraktion, Beatrix von Storch. Im Vorfeld hatte es Bedenken gegeben, ob die Rechtsaußen-Partei das für Gelsenkirchen so repräsentative Hans-Sachs-Haus anmieten darf.
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Die Veranstalter wollen ihre Demo nicht nur als Reaktion auf den „Bürgerdialog“ verstanden wissen, auch will man – wie in derzeit zig Städten in Deutschland – deutlich gegen das rechtsextreme Treffen in Potsdam, wo unter Beteiligung der AfD die millionenfache Deportation von in Deutschland lebenden Menschen besprochen worden sein soll, Stellung beziehen. „Mehr denn je kommt es darauf an, gegen die AfD aufzustehen und zu protestieren, um unsere demokratische Grundordnung und die offene Gesellschaft zu verteidigen“, heißt es im Protestaufruf.
Anti-AfD-Demo in Gelsenkirchen: Demonstrationszug soll um das Hans-Sachs-Haus führen
Der Protest soll mit einer Kundgebung vor den Treppen der Kirche der evangelischen Emmaus-Gemeinde starten, bei der Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD) sprechen wird. „Am 27. Januar wollen wir in Gelsenkirchen öffentlich für unsere Demokratie eintreten – und ich freue mich, wenn Sie mit dabei sind!“, schrieb Welge über ihren Facebook-Auftritt. Daneben soll es weitere Reden sowie musikalische und künstlerische Beiträge geben. Anschließend ist ein Demonstrationszug geplant, der auch um das Hans-Sachs-Haus führen soll.
Die AfD-Veranstaltung und der Gegenprotest überlappen sich mit dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus, der traditionell am 27. Januar stattfindet. „Die Versammlung wird auch dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gerecht werden“, versichert das Aktionsbündnis.
Ins Leben gerufen wurde das Bündnis, um einen Gegenprotest zu einem Aufmarsch der rechten Gruppierungen „Mütter gegen Gewalt“ und „Patrioten NRW“ zu organisieren. Dem Aufruf zu diesem Gegenprotest am 16. September 2018, ebenfalls auf dem Heinrich-König-Platz, waren über 2000 Menschen gefolgt. Das Bündnis will diesen Teilnahme-Rekord bei der Kundgebung am 27. Januar knacken.