Gelsenkirchen. Mit einer Razzia ist der Zoll in Gelsenkirchen gegen Clan-Kriminalität vorgegangen. Das haben die Einsatzkräfte aufgedeckt.

Mit einer Groß-Razzia und 1300 Einsatzkräften ist der Zoll bundesweit am vergangenen Freitag gegen Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung im Zusammenhang mit Clankriminalität vorgegangen. Jetzt stehen die Ergebnisse fest. Demnach sind die Zöllnerinnen und Zöllner in Gelsenkirchen vielfach fündig geworden.

Bei den Prüfungen wurde ein besonderes Augenmerk auf Branchen mit besonders hohem Risiko zur Clankriminalität gelegt, dazu zählen nach Angaben von Zollsprecherin Andrea Münch insbesondere „Cafés, Bars, Shishabars, Wettbüros, Spielstätten, Barbershops und der Kfz-Handel“. Bei dem Großeinsatz sollten unter anderem wichtige Einblicke in die illegalen Geschäftsstrukturen der Clans gewonnen werden. Wichtig dazu:Minister: Clan-Kriminalität hat in Gelsenkirchen zugenommen

Razzia in Gelsenkirchen: Von Mindestlohnverstößen bis Sozialleistungsbetrug

Bei den Kontrollen in Gelsenkirchen ergaben sich nach bisheriger Auswertung insgesamt 16 Verdachtsfälle: in vier Fällen auf Verstoß gegen die Zahlung des Mindestlohns, in sieben Fällen auf fehlende Anmeldungen und Zahlungen an die Sozialversicherungen sowie in fünf Fällen auf Leistungsmissbrauch, bei dem die Mitarbeitenden den Behörden ihre Arbeit verheimlicht haben – parallel zu staatlich gewährter Unterstützung.

In einem Lokal stießen die Kontrolleure im Küchenbereich auf derart gravierende hygienische Mängel, dass das Restaurant noch im laufenden Betrieb geschlossen wurde. Ein entsprechendes Bußgeldverfahren wurde eingeleitet. Ein weiteres Bußgeldverfahren wegen mangelnder Sauberkeit bekommt ein weiteres Lokal.

In Gelsenkirchen wurden zudem 142 unversteuerte Einweg-E-Zigaretten sichergestellt. Lesenswert:Festnahme: Wie der Zoll in Gelsenkirchen Drogendealer auffliegen lässt

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Beim Hauptzollamt Dortmund waren verteilt auf seine zuständigen Standorte Gelsenkirchen, Hagen, Siegen und Dortmund insgesamt 111 Einsatzkräfte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) und der Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) sowie 104 Beschäftigte der Polizei, der Städte und der Steuerfahndung im Einsatz. Interessant dazu:Zoll Gelsenkirchen: Auf der Jagd nach „heißer“ Schmuggelware