Gelsenkirchen-Schalke-Nord. Ein ganzes Problem-Quartier wird umgekrempelt. Den Auftakt macht jetzt die Schalker Meile. Sie bekommt einen brandneuen Sportpark.
Die Schalker Meile und das Quartier drumherum bekommen ein völlig neues Gesicht. 60 Millionen fließen insgesamt in die Transformation, mit der einem teils arg herunter- gekommenen Kiez neues Leben eingehaucht wird. Ein ganzer Stadtteil wird damit sukzessive aufgewertet.
Da ist zum einen ein 55 Millionen Euro teurer, neuer Gewerbepark, der neben dem Stadtumbau zusätzlich noch im Schlagschatten der Berliner Brücke entsteht, klimafreundlich und nachhaltig – die Vermarktung des Business Parks Schalke hat bereits begonnen. Da ist die Schulerweiterung an der Kurt-Schumacher-Straße, in die 25 Millionen Euro investiert wurden, damit im August 2024 Grundschulkinder ein modernes Zuhause bekommen, und da ist der Sportpark an der Glückauf-Kampfbahn, in den jetzt 4,15 Millionen Euro fließen. Fertigstellung: Sommer 2025. Mit dem Bau der Freizeit-Anlage fällt zugleich der Startschuss für die Stadterneuerung im Schalker Norden.
Das bietet der neue Sportpark Schalker Meile in Gelsenkirchen künftig an
Am Ende der Arbeiten dürfen sich Besucher auf einen Sportgarten mit vielen Spiel-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten freuen. Geplant sind unter anderem eine Trampolinanlage, eine Boulderwand und ein Soccerfeld. Dazu kommen noch ein Motorik-Parcours, ein Basketball- und Teqballfeld – Letzteres ist eine Mischung aus Tischtennis und Fußball. Die Anlage wird von einem Park umschlossen sein und dann zusammen mit der legendären Spielstätte der Königsblauen auch ein Veranstaltungsort für Stadtteilfeste sein. Die Wege werden barrierefrei sein und neben den Sportmöglichkeiten auch Orte zum Verweilen anbieten.
Die Bagger rollen bereits eifrig hin und her. Als Erstes wird das Ehrenmal instandgesetzt. „Das Ehrenmal mit einem Gedenkstein und einer Tafel erinnert an 17 Mitglieder des FC Schalke 04, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind“, erklärt Olivier Kruschinski. Er ist der Vorstand der Stiftung Schalker Markt, die an dem Projekt maßgeblich beteiligt ist. „Das Denkmal wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und im Jahr 1954 wiederhergerichtet, geriet dann aber in Vergessenheit“, so der Ückendorfer weiter. „Nun wird es wieder hergerichtet. Es steht in einer Sichtachse mit dem Eingangsportal.“
Darum gibt es zur EM 2024 noch kein Public Viewing an legendärer Glückauf-Kampfbahn
In zwei Abschnitten wird die Anlage errichtet. Der erste Abschnitt berücksichtigt die Fläche an der Kurt-Schumacher-Straße und dem Ernst-Kuzorra-Platz am restaurierten Eingangsportal der Glückauf-Kampfbahn. Hier beginnen die Arbeiten im Februar 2024 und sollen im Mai 2024 abgeschlossen sein. Die Parkplatzfläche vor dem Eingangsportal fällt für eine Multifunktionsfläche weg, dafür entstehen entlang der Caubstraße Abstellflächen für Autos. Der Baumbestand bleibt überwiegend erhalten. Im zweiten Bauabschnitt geht es an die Erstellung der umfangreichen Spiel- und Sportangebote rund um die Glückauf-Kampfbahn, die im Juni 2025 fertiggestellt sein sollen.
Damit ist klar, dass zur EM 2024 – Gelsenkirchen ist eine von vier Spielstätten in NRW – zu den Titelkämpfen nur ein Teilbereich des Geländes nutzbar sein wird.
Im Stadtteil Schalke-Nord gibt es viele Leerstände und Schrottimmobilien
Zwischen Kurt-Schumacher- und Alfred-Zingler-Straße sowie im Norden der Emscherstraße und im Süden der Schalker Güterbahntrasse liegt das Programmgebiet Schalke-Nord, in das die 60 Millionen Euro schwere Investition (Eigenanteil der Stadt: rund 8 Millionen Euro) bis 2028 fließt. Es bezieht auch Teile von Bismarck mit ein. Industriegebiete wie der Gewerbepark Schalke und der Gewerbepark A 42, das Viertel an der Berliner Brücke, die Kampfbahn Glückauf oder auch der Automobilzulieferer ZF und der Consol-Park liegen außerdem im zu erneuernden Areal.
Einen originären Ortskern hat Schalke-Nord nicht, auch kaum Grünflächen, dafür viele Leerstände, eine zersiedelte Wohnstruktur und rund 500 Schrotthäuser – unter anderem auch das berühmte „Gelbe Haus“. 42 Einzelmaßnahmen sieht das Konzept vor: Wohnen, Gewerbe, Einzelhandel, aber auch Bildung, soziale Infrastruktur und Stadtklima sollen optimiert werden.