Gelsenkirchen. Die Bezirksvertretung Gelsenkirchen Süd hat grünes Licht für Modulbauten auf Rotthäuser Schulhöfen gegeben. Ein „Ja“ unter diesen Bedingungen.
Sie haben sich doch noch geeinigt in der Bezirksvertretung (BV) Süd bei der Aufstellung von Modulbauten auf dem Schulhof. Einstimmig haben die Mitglieder zugestimmt, auf dem Schulhof der Turmschule in Rotthausen sowie auf dem Schulgelände an der Mechtenbergschule modulare Ergänzungsbauten errichten zu lassen. Allerdings darf mit der Aufstellung erst begonnen werden, wenn bis Ende Januar 2024 ein Baubeschluss für die neue Grundschule in Rotthausen steht. Und wenn die Schulkonferenzen der betroffenen Schulen beteiligt werden. Diese blieben bei dem Thema, das sie direkt betrifft, bislang vollständig außen vor. Was vor allem CDU-Sprecher und Schulkonferenzmitglied am Mechtenberg, Henning Voß, beklagte.
Gutachten zur Achternbergstraße steht seit zwei Jahren aus
Eine Überraschung gab es auch: Da die Verwaltung keine weiteren geeigneten Grundstücke für einen Schulneubau gefunden habe, wird nun gutachterlich sowohl die Eignung des Grundstücks an der Achtenbergstraße geprüft als auch die Eignung des Volkshauses Rotthausen. In der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung sollen die Gutachten soweit vorliegen, dass eine klare Empfehlung der Verwaltung und auch eine Entscheidung des Gremiums im Süden möglich ist, versprach Baudezernent Christoph Heidenreich. Im Fall Achternbergstraße steht dieses Gutachten seit fast zwei Jahren aus.
Vor der Diskussion über das weitere Vorgehen hatte Turmschul-Leiterin Britta Czysch einen dringenden Appell an die Bezirksvertreter gerichtet, dem Aufbau der Modulbauten zuzustimmen. Der Unterricht an zwei Standorten, wie aktuell durch den Busverkehr zur Ebersteinschule praktiziert, sei sehr belastend, die Modulbauten auf dem Schulhof seien die bessere Lösung.
Stadt kauft Module auf eigenes Risiko, um Zeitplan einhalten zu können
Stadtkämmerer Luidger Wolterhoff warnte vor der Abstimmung: Selbst der Busverkehr zur Ebersteinschule kann den ausreichenden Schulplatz nicht längerfristig sichern, da die Schule aufwächst. Und wenn mit den Vorbereitungen für die Errichtung der Bauten zu spät begonnen werde, könne nicht garantiert werden, dass sie zum Schuljahresbeginn fertig sind. Er selbst habe – auf eigenes Risiko der Stadt – den Kaufvertrag für die Modulbauten auf den Weg gebracht, um den Unterricht für die Schüler in Rotthausen zu sichern. Hätte er dies nicht getan, wäre es dafür zu spät gewesen, so Wolterhoff in der Bezirksvertretung.
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Im Vorfeld hatten SPD, CDU, Grüne und FDP in der BV Süd einen Antrag eingebracht, in dem die Bedingungen für die Zustimmung festgelegt wurden. Dabei darf angesichts des Zeitdrucks mit den notwendigen Vorbereitungsarbeiten etwa für Versorgungsleitungen bereits vorher begonnen werden. Dennoch könne nicht garantiert werden, dass die Modulbauten zum August 2024 fertig und voll ausgestattet seien, warnte Wolterhoff. Der Zeitplan sei „extrem sportlich“. Für die lärmintensiven Vorbereitungsarbeiten seien ursprünglich die vergangenen Sommerferien eingeplant gewesen. Diese Zeit fehle nun. Spätestens bis zu den Herbstferien 2024 allerdings sollte es gelingen.
Knapper Zeitplan bis zum Sommer 2024
In der nächsten Sitzung der BV, am 24. Oktober, sollen die Ergebnisse der Standort-Gutachten verbunden mit einer klaren Empfehlung seitens der Verwaltung den Politikern vorgestellt werden. Vor allem AUF-Vertreter Dr. Willi Mast hatte in der Vergangenheit immer wieder auf eine Ertüchtigung und Nutzung des Volkshauses Rotthausen gedrängt. Mittlerweile können sich das auch andere Fraktionen vorstellen, falls die bauliche Umsetzung realistisch erscheint. Am und unter dem Volkshaus gibt es Risse und Absenkungen, weshalb eine hinreichende Sanierung des Denkmals zumindest fraglich ist.