Gelsenkirchen. In der Sitzung des Gelsenkirchener Bezirks Mitte geht es unter anderem um neue Schulstandorte. Schon im Juni soll der Rat entscheiden.

Bereits im August soll im ehemaligen Hauptschulgebäude an der Gelsenkirchener Caubstraße ein vorübergehender Außenstandort der Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Kurt-Schumacher-Straße in Betrieb genommen werden. Hintergrund sind räumliche Engpässe bei der Versorgung der Erstklässler für das kommende Schuljahr 2021/22. Ursache ist neben der gestiegenen Geburtenzahlen und einem weiterhin starken Zuzug die Tatsache, dass viele Kinder aus internationalen Förderklassen, in denen die sprachliche Erstförderung läuft, in Regelklassen wechseln könnten.

Kinder dürfen jetzt schon die erste Klasse bei Bedarf wiederholen

Ein höherer Raumbedarf ergibt sich zudem aus der gesetzlichen Neuregelung, dass Kinder in der flexiblen Schuleingangsphase bereits die erste Klasse wiederholen dürfen. Da es im Lockdown gerade im Grundschulbereich, wo das digitale Lernen besonders schwer umsetzbar war, viele Versäumnisse beim Lernen geben dürfte, ist damit zu rechnen, dass dies von einer nennenswerten Zahl von Kindern in Anspruch genommen wird.

Gelsenkirchener Grundschüler genießen Schule mehr denn jeÜber die Inbetriebnahme der Außenstelle wird in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte am Mittwoch, 26. Mai, erstmals im Detail berichtet. Die notwendigen Sanierungsarbeiten laufen bereits, das Gebäude soll voraussichtlich für drei Jahre genutzt werden. Ab August sollen mindestens acht Räume für die schulische Nutzung zur Verfügung, weitere Räume werden im Laufe des Schuljahres folgen. Das Gebäude Caubstraße 25 gehört der Stadttochter Gelsenkirchener Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft mbH (ggw) und soll von der Stadt gemietet werden. Langfristig allerdings soll der Standort an der Kurt-Schumacher-Straße selbst für Vierzügigkeit ausgebaut werden.

Grünes Licht für neue Standorte noch im Juni

Die Stadt kalkuliert rund 270.000 Euro Kosten für die Einrichtung und Ausstattung der Zwischenlösung, soweit möglich finanziert aus Fördermitteln des Landes. Für die IT-Ausstattung sind 83.800 Euro angesetzt, die allerdings wegen der vorübergehenden Nutzung nicht aus dem Digitalpakt finanziert werden können.

Auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Mitte stehen am Mittwoch auch die im Bildungsausschuss erstmals vorgeschlagenen Standorte für die weiteren Schulneubauten im Bezirk Mitte. Es geht hierbei um Flächen am Wildenbruchplatz und an der Achternbergstraße in Rotthausen, wo jeweils vierzügige Grundschulen mit Zweifach-Sporthallen entstehen sollen. Noch im Juni soll der Rat jeweils die Planungsbeschlüsse dazu verabschieden.