Gelsenkirchen-Ückendorf. Drei Problemhäuser weniger gibt es in Gelsenkirchen. Dafür informierten Bürger aus Ückendorf den Präventionsrat über diese neuen Ärgernisse.
Der Stadtteil Ückendorf ist um drei Problemhäuser ärmer geworden, auch die Lage auf dem hoch umstrittenen Lidl-Parkplatz hat sich gebessert: Das sind die Botschaften, die der Präventionsrat Ückendorf den gut 30 Bürgerinnen und Bürgern bei seiner jüngsten Sitzung in der gleichnamigen Gesamtschule mit auf den Weg geben hat. Im Gegenzug erhielten der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) und Bezirksdienst der Polizei ein weiteres Päckchen an Hausaufgaben von den Bewohnern.
Problemhäuser in Gelsenkirchen: Gebäude versiegelt, zwangsgeräumt, unbewohnbar
Wie Jennifer Holthaus, KOD-Bezirksdienststellenleiterin im Süden, berichtete, sind „die beiden Problemhäuser an der Bergmannstraße 11 und 13 nun offiziell versiegelt, dazu ist die Hausnummer 23 zwangsgeräumt worden“. Nach WAZ-Informationen stießen die Kontrolleure immer wieder auf eine Vielzahl nicht gemeldeter Menschen, ein Vermieter existierte nur auf dem Papier und war als Ansprechpartner nicht greifbar – von Mängelbehebung ganz zu schweigen. Zum anderen waren die Verhältnisse derart prekär, dass das geräumte Haus für unbewohnbar erklärt und jegliche Nutzung behördlich untersagt wurde. Lesetipp:Gelsenkirchen: So funktioniert das dreiste Geschäft mit Schrottimmobilien
Entschärft, aber noch nicht völlig beruhigt, hat sich die Situation rund um den Lidl-Parkplatz an der Ückendorfer Straße. Die Abstellfläche war lange Zeit Treffpunkt von Autoschraubern und Posern – zusätzlich waren Lärm bis spät in die Nacht und Müllberge den Anwohnern ein ständiges Ärgernis. „Eine funktionierende Schrankenanlage und Kamera-Überwachung“ hätten laut KOD dazu geführt, dass zwar immer noch „Aktivität verzeichnet wird“, nun aber von einer völlig anderen Klientel. Wo früher Boliden mit qualmenden Reifen ihre „Achten“ in den Asphalt brannten, sind es nun spielende und entsprechend laute Kinderscharen, die sich in Richtung Festweg auf- und davonmachen, sobald Ordnungshüter auf den Plan treten.
Anwohner-Ärger: Autotreff Tankstelle – Müll wie an einem „Handgranatenwurfstand“
Im Zentrum der Anwohner-Kritik steht aktuell die Aral-Tankstelle an der Bochumer Straße. Die sei nicht nur ein Auto- und E-Scooter-Treff, sondern bis spät am Abend würde dort an Fahrzeugen herumrepariert – einhergehend mit starker Vermüllung und Lärm. Ein Anwohner beschrieb das Umfeld als „Handgranatenwurfstand“. Zugleich würden viele Jugendliche und Heranwachsende den in der Nähe gelegen Hof der Gesamtschule als Parcours für ihren Untersatz auf Rollen benutzen.
Zwei Kioske an der Bochumer Straße in Familienbesitz sorgen augenscheinlich außerdem für Ärger in der Nachbarschaft. Alkoholkonsum vor Ort und die Ausgabe von Tabak-Liquids führten den Bewohnern zu Folge ebenfalls „zu viel Lärm und Müll“ bis in die Nachtstunden. Außerdem sollen Garagen verbotenerweise als Warenlager benutzt werden. „Prüfaufträge“ für Polizei und KOD, die ganz sicher abgearbeitet werden – erst vor wenigen Tagen stießen die Kontrolleure bei Kiosk-Kontrollen auf illegale Cannabis-Produkte, unversteuerte Zigaretten, Schwarzarbeit und schwere Hygienemängel.
Die nächste Sitzung des Gremiums ist am 23. November (18.30 Uhr, GS Ückendorf, Bochumer Straße 190).