Gelsenkirchen. Die Gelsenkirchener Grünen fordern, dass die Stadtverwaltung bereits bis zum Jahr 2040 klimaneutral wird. Was das bedeuten würde.

Mit ihrem neuen Klimakonzept will die Stadt Gelsenkirchen ihren Teil dazu beitragen, dass Deutschland bis zum Jahr 2045 klimaneutral wird, also ein Gleichgewicht zwischen CO2-Ausstoß und -Abbau hergestellt wird. Den Gelsenkirchener Grünen aber reicht das nicht. Sie wollen, dass das Klimakonzept noch ehrgeizigere Ziele verfolgt und verbindlicher formuliert wird.

Gelsenkirchener Grüne: Stadtverwaltung Gelsenkirchen soll bis 2040 klimaneutral sein

Zum einen fordern die Grünen, dass es die Gelsenkirchener Stadtverwaltung bereits schafft, im Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Das bedeutet nicht, dass die Gesamtstadt den CO2-Ausgleich hinbekommt, sondern lediglich die Bereiche, die in den Verantwortungsbereich der Verwaltung fallen – also etwa der Fuhrpark der Stadt oder die Energieversorgung in städtischen Gebäuden.

„Andere Kommunen haben sich das Ziel gesetzt, dies bis 2035 oder sogar 2030 zu schaffen“, weiß Grünen-Ratsherr Burkhard Wüllscheidt, der jedoch keinen Hehl daraus macht, dass das Ziel „durchaus ambitioniert“ ist. „Wir wollen aber, dass auch die Gelsenkirchener Verwaltung in ihrer Vorbildfunktion vorangeht, um die Stadtgesellschaft mitzunehmen.“

Burkhard Wüllscheidt (Bündnis 90/Die Grünen) fordert: Das Gelsenkirchener Klimakonzept 2030/2050 sollte künftig „als Grundlage für alle Entscheidungsprozesse“ herangezogen werden.
Burkhard Wüllscheidt (Bündnis 90/Die Grünen) fordert: Das Gelsenkirchener Klimakonzept 2030/2050 sollte künftig „als Grundlage für alle Entscheidungsprozesse“ herangezogen werden. © Unbekannt | Grüne Gelsenkirchen

Gleichzeitig beantragen die Grünen, dass das Klimakonzept „als Grundlage für alle Entscheidungsprozesse verabschiedet wird“, wie Wüllscheidt erklärt. „Wir finden das Klimakonzept vom Grundsatz sehr gut, es gibt viele gute Handlungsoptionen darin. Wir wollen deshalb auch, dass es ein Grundsatz für das Verwaltungshandeln wird.“

Klimakonzept 2030/2050: Gelsenkirchener Grüne wollen „mehr Verbindlichkeit“

Seitdem Gelsenkirchen 2019 den Klimanotstand ausgerufen hat, werden die Folgen fürs Klima bei allen Entscheidungen der Stadt aufgeführt – der Vorschlag der Grünen würde noch einen Schritt weitergehen. Würde dieser die Mehrheit bekommen, wäre die Stadt angeraten, zu berücksichtigen, ob ihr Handeln auch mit dem Klimakonzept vereinbar ist. Das wäre zwar kein Automatismus wie der „Klima-Check“, der durch den Klimanotstand eingeführt wurde – wohl aber würde das Konzept dadurch eine „andere Verbindlichkeit“ erhalten, wie es Wüllscheidt formuliert.

Neben ihren Änderungswünschen zu den grundsätzlichen Zielen des Klimakonzepts haben die Grünen auch einen weiteren Antrag zur Fernwärme in Gelsenkirchen vorgelegt. Sie fordern, dass im Konzept ergänzt wird, dass ab dem Jahr 2024 jährlich mindestens drei existierende Liegenschaften an das Fernwärmenetz angeschlossen werden. Das „Klimakonzept 2030/2050“ und die Änderungsanträge der Grünen werden derzeit in mehreren politischen Gremien diskutiert. Abschließend entscheidet darüber der Rat der Stadt am 9. Februar.