Gelsenkirchen. Die größte Hürde zu genügend Kitaplätzen ist der Fachkräftemangel. So geht das Gelsenkirchener Berufskolleg Königstraße das Problem an.
Es ist ein viel beschriebenes, fast schon gewohntes Problem, das jedes Jahr durch neue Zahlen wieder an Aktualität gewinnt: Jüngst veröffentlichte die Bertelsmann Stiftung ihre Studie zu den Kitaplatz-Zahlen, in Nordrhein-Westfalen und bundesweit. Die Lage ist nach wie vor dramatisch: Trotz eines massiven Ausbaus werden in NRW 102.000 Plätze fehlen. „Die größte Hürde auf dem Weg zu genügend Plätzen sowie kindgerechten Personalschlüsseln in den Kitas bleibt der Fachkräftemangel“, sagt Kathrin Bock-Famulla von der Bertelsmann-Stiftung. Doch wie an Fachkräfte kommen? Das Berufskolleg Königstraße hat jüngst gezeigt, wie es gehen kann: Mit der ersten Berufsmesse für Erzieherinnen und Erzieher, die das BK am vergangenen Mittwoch ausgerichtet hat.
Instrument gegen Fachkräftemangel: Erste Messe für Erzieher in Gelsenkirchen ein Erfolg
Die Aula der Außenstelle des Berufskollegs an der Augustastraße wurde an diesem Nachmittag irgendwie auch zur Jobbörse, in jedem Fall aber zu einem Markt der Möglichkeiten. Knapp 150 Schülerinnen und Schüler waren gekommen, teils vom Berufskolleg selbst, teils von anderen Schulen, um sich über das Berufsbild des Erziehers zu informieren. Viele Mitmachaktionen, nach Bildungsbereichen aufgeteilt, luden zur Interaktion, zum Begreifen, zum aktiven Erleben des Berufes ein.
30 Träger waren gekommen, um sich und ihre Arbeit vorzustellen: Wie sieht der berufliche Alltag in einer Kindertagesstätte aus, wie geht Betreuung und Erziehung im offenen Ganztag, wie ist es, Erzieher in einem Heim zu sein? Denn nicht nur in Kindertagesstätten, auch in anderen pädagogischen Bereichen werden Fachkräfte dringend gesucht. All diese Fragen und viele mehr beantworteten die Experten vor Ort, sie kamen nicht nur aus Gelsenkirchen, sondern auch aus Essen, Bottrop und Umgebung.
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Ziel der Messe war es nicht nur, die einzelnen Akteure ganz praktisch an einem Ort zusammenzubringen, sondern auch aufzuzeigen, was den Beruf eigentlich ausmacht, welche Perspektiven er bietet, welche Zukunft. Was wird erwartet, was kann man machen? Die interessierten, jungen Erzieher der Zukunft gingen in den internen Austausch, bekamen einen echten Eindruck – und teilweise sogar schon Aussicht auf Anstellung. „Einige der Schüler konnten bereits ihre Bewerbung für das einjährige Berufspraktikum abgeben“, berichtet Laura Piekenäcker. Das sei der totale Jackpot, berichtet die Berufskolleg-Lehrerin.
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Das Berufskolleg Königstraße zieht eine positive Bilanz nach der Premiere, das Angebot sei „total gut angekommen“, resümiert Laura Piekenäcker. Fest stehe schon jetzt, „dass wir das noch einmal stattfinden lassen wollen“, so die Lehrerin weiter.