Gelsenkirchen-Buer. Das Rathaus in Gelsenkirchen-Buer ist in die Jahre gekommen und muss demnächst saniert werden. Die Kosten dafür werden allerdings hoch sein.
- Das Rathaus in Gelsenkirchen-Buer muss saniert werden
- Die Bauarbeiten werden sich über mehrere Jahre hinziehen
- Die Kosten werden wohl im dreistelligen Millionenbereich liegen
Es gibt neben der St. Urbanus-Kirche kaum ein anderes Gebäude, das so sehr für Buer steht wie das Rathaus. Sein Turm ist weithin sichtbar, gemeinsam mit Polizeipräsidium, dem Finanzamt und dem Altbau der Gesamtschule bildet es ein sehenswertes Gebäudeensemble. Doch sehenswert ist das Rathaus im Gelsenkirchener Norden derzeit nur aus der Ferne: Kommt man näher, sieht man die Fassade bröckeln, sieht man, dass das Gebäude eingerüstet ist. Und daran wird sich vorerst auch nicht viel ändern.
Das Buersche Rathaus soll beziehungsweise muss in den kommenden Jahren saniert werden, sowohl von außen als auch von innen. Vereinfacht könnte man sagen: Es wird lange dauern, und es wird teuer werden.
So teuer kann die Sanierung des Gelsenkirchener Gebäudes werden
Stadtsprecher Martin Schulmann verwies auf die Sanierung des Hans-Sachs-Hauses: Das Projekt Rathaus Buer sei durchaus damit vergleichbar. Die Kosten für das neue Hans-Sachs-Haus, das im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends unter vielen Querelen fertiggestellt wurde, beliefen sich auf etwa 70 Millionen Euro. Mittlerweile sind die Kosten fürs Bauen drastisch gestiegen – für die Sanierung des Buerschen Rathauses könnte also am Ende ein dreistelliger Millionenbetrag unterm Strich stehen.
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Bis die Schlussrechnung präsentiert werden kann, wird es aber noch eine ganze Weile dauern – zurzeit befände man sich noch in einem sehr frühen Stadium der Planungen, wie Schulmann berichtete. „Wir sind noch in der Findungsphase“, sagte der Sprecher. Er erläuterte den Ablauf. „Zunächst einmal müssen wir uns klar darüber sein, was genau wir eigentlich wollen, müssen ein Grundkonzept erstellen“, sagte er – an diesem Punkt sei man gerade. Das geschehe innerhalb der Stadtverwaltung. Habe man sich für einen Entwurf entschieden, würde ein Planungsbüro eingeschaltet. „Wenn der konkrete Plan fertig ist, müssen die Arbeiten ausgeschrieben werden, bevor dann mit den Arbeiten begonnen werden kann“, so Schulmann. Zuvor würden natürlich auch die politischen Gremien mit einbezogen werden.
Auch ein Abriss des neueren Rathaus-Anbaus steht zur Debatte
Wie das Grundkonzept aussehen könnte, das konnte der Stadtsprecher noch nicht sagen. „Darüber wird noch diskutiert“, so Schulmann, die Planungen seien noch nicht so weit, dass man eine Entscheidung treffen könnte. Ein Grund dafür: „Unsere personellen Kapazitäten sind derzeit ausgereizt“. Auch ein Abriss und Neubaus des Teils des Rathauses, der in den 1950er-Jahren entstanden ist, stehe noch zur Debatte: „Das ist noch nicht endgültig entschieden.“ Ein Abriss des Altbaus ist allerdings nicht möglich: Genau wie der Turm steht dieser seit 1988 unter Denkmalschutz.
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Dass das Rathaus schon seit einigen Jahren eingerüstet ist, habe nur bedingt mit den Sanierungsplänen für das komplette Gebäude zu tun. Hintergrund sei, dass seit 2017 verstärkt Schäden an der Natursteinfassade des Rathauses aufgetreten sind. Der Tuffstein der Fassade hat im Laufe der Jahre Feuchtigkeit aufgesogen und ist daher „zermürbt“ – um Fußgänger vor herabfallenden Teilen zu schützen, wurden die Gerüste aufgebaut.
Das Gerüst wird wohl bis zum Beginn der „großen“ Bauarbeiten stehen bleiben. „Es würde keinen Sinn ergeben, die Fassade jetzt zu renovieren, bevor dann irgendwann der Umbau startet“, so Schulmann. Zwar entstünden dabei laufende Kosten – die seien aber angesichts der insgesamt zu erwartenden Kosten nicht wirklich relevant und beliefen sich auf weniger als 2000 Euro im Monat, sagte der Stadtsprecher.