Gelsenkirchen-Beckhausen. Marvin Lengk war wieder fleißig: Auf 850 Quadratmetern hat er mit seiner Familie einmal mehr ein Abenteuerland für Gruselfans geschaffen.
Willkommen im Horrorwald: Der Weg zum Grusel-Labyrinth führt über ein Gräberfeld. Kleine hölzerne Särge ragen aus der grünen Wiese heraus. Als ob jene, denen sie als Ruhestätte dienen sollen, alles andere als ruhig sind, es sie hinauf zieht in die Welt der Lebenden, um hier, in der Halloween-Horrorzone unter den Gästen umher zu spuken und sie das Fürchten zu lehren.
Einmal mehr, und somit zum vierten Male, war Marvin Lenk hier fleißig. Unterstützt von Helferinnen und Helfern aus Familie und Freundeskreis hat er auf rund 850 Quadratmetern im ursprünglichen Kleingarten einen schaurigen Erlebnisraum geschaffen.
Im letzten Jahr kamen 2500 Menschen in die Horrorzone in Gelsenkirchen
Gleich hinter dem Wartebereich befindet sich ein kleiner Raum, in dem ein eingesponnener Baum einstimmt auf das, was da kommen mag. Hier erhalten die Gäste eine Sicherheitsunterweisung. „Das müssen wir machen”, erklärt Lengk. Denn mittlerweile ist seine Passion ein Publikumsmagnet: Zur letztjährigen Ausgabe kamen, trotz Corona-Auflagen, rund 1.500 kleine Gäste zum Kinderhalloween und noch mal rund 1000 große Gäste zur abendlichen Ausgabe – an nur einem Tag. Grund genug für den Halloween-Fan, in diesem Jahr an drei Tagen zu öffnen.
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Die nächste Station ist eine Hütte. „Hier wohnt Annabelle, eine beschworene Puppe. Und die Horrornonne Valak. Die Rolle übernimmt eine Schauspielerin.” Davon gibt es hier mehrere. Sie alle haben sich freiwillig gemeldet. Die meisten sind Profis, haben bereits in Freizeitparks „gemonstert” – so heißt das in eingeweihten Kreisen.
Einer von ihnen ist Nikolai. Der frisch zugezogene Gelsenkirchener blickt auf etliche Einsätze im Europapark zurück und will nun in Beckhausen die Menschen erschrecken. In welcher Rolle, das weiß er noch nicht. „Bislang war ich meistens ein Zombie.”
Die jüngste Darstellerin im Gelsenkirchener Horrorwald ist die kleine Leni
Wer sich weiter traut, erreicht den Horrorzirkus. „Der ist wieder das Herz des Ganzen”, sagt Marvin Lengk. „Hier wartet Chucky, die Mörderpuppe.” In doppelter Ausführung: Einmal auf dem Trapez und einmal leibhaftig. „Die Rolle Übernimmt der zwölfjährige Thorben.” Und der ist nicht der jüngste Darsteller. „Meine kleine Leni wird zwei Jahre alt und ist auch mit dabei – verkleidet als Kürbis.” Mehr noch: „Sie arbeitet auch schon mit dem Akkuschrauber mit.”
Das Unternehmen Halloween nämlich ist bei den Lengks Familiensache. „Große Teile der Deko bastelt meine Mutter”, so Lengk. Dabei zeigt er im nächsten Raum, der Höhle der Kannibalen, einige blutige Innereien, gearbeitet aus Bauschaum.
Die Angesprochene ist auch gleich zur Stelle. Ihr schauriges Hobby habe sich parallel zum Wirken ihres Sohnes entwickelt, erzählt sie. „Meine Inspiration bekomme ich viel aus dem Internet.” Ein Beispiel: Eine Spendenbox. Natürlich blutrot. Darauf stehen Kerzen, und an der Seite klammert sich ein Skelett an das Objekt. „Das ist gemacht aus einer alten Tabakdose und ein paar Klopapierrollen – und Bauschaum.” Was sonst.
Halloween Horror Zone
Ein kostenloses Grusel-Angebot für Familien in Gelsenkirchen
Apropos Spendenbox: Der Eintritt zur Horrorzone ist nach wie vor frei. Obwohl auch hier die Kosten gestiegen sind. So wird zum Beispiel der benötigte Strom per Generator erzeugt. Trotzdem. Oder sogar deswegen: „Es ist alles teurer geworden. Familien mit Kindern können sich kaum noch etwas leisten. Dann sollen sie wenigstens hier hinkommen können, einfach mal abschalten und eine gute Zeit haben”, sagt Marvin Lengk.
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Ihm und seiner ganzen Familie ist die Halloween-Freude, die sie verbreiten, Lohn genug. Die eingenommenen Spenden von denen, die doch etwas geben möchten und können, werden direkt in das Projekt investiert. Im nächsten Jahr nämlich steht das fünfjährige Jubiläum an. „Da haben wir Großes vor: Wir bauen einen Grusel-Jahrmarkt.”
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Noch aber geht es weiter durch den Horrorwald. Hier sind die Vorbereitungen noch nicht ganz beendet. Ein schauriger Tunnel soll noch entstehen. Mit Leichensäcken, die von der Decke hängen. „Da müssen sich die Besucher durcharbeiten.” Ob sich da nicht der eine oder andere wirklich zu Tode erschreckt? Klares „Jein”, sagt Lengk und schmunzelt. „Wenn Effekte ganz überraschend kommen, mussten wir schon mal Leute rausholen, weil die sich so gefürchtet haben.”
Dreitägiges Spektakel mit entschärfter Version für Kinder
Die „Halloween Horrorzone” im Hinterland der Sutumerfeldstraße 21 hat in diesem Jahr an drei Tagen geöffnet. Am Samstag, 29., und Sonntag, 30. Oktober, gibt es von 13 bis 16.30 Uhr ein Angebot für Kinder. Dann sind die schaurigen Gestalten alle abgedeckt und für die Kleinen steht vor allem der Spaß im Vordergrund.
An beiden Tagen sowie am Montag, 31. Oktober, richtet sich das Angebot von 18 bis 22 Uhr an Menschen ab zwölf Jahren. Dann sind alle Monster, Kannibalen und Co. unterwegs. Jüngere Menschen dürfen dann nur in Begleitung ihrer Eltern ins Schauerland oder mit deren schriftlicher Einwilligung auf einem Formular, das unter www.halloweenhorrorzone.de zur Verfügung steht.